Betye Saar
Serious Moonlight
Die poetischen Installationen von Betye Saar (*1926) verleiten zum Nachdenken und Träumen, doch ihr Ursprung ist von ganz anderer Natur: Die amerikanische Künstlerin reflektiert mit ihren installativen Werken, Objekten und Zeichnungen Schwarze Identität, die Geschichte des Rassismus in den Vereinigten Staaten und die allgegenwärtige Diskriminierung in der westlichen Gesellschaft. Betye Saar nutzt die Kraft der Poesie und schafft so eine intensive, oft mystische Auseinandersetzung mit bedrückenden Themen. Für ihre Assemblagen, die auch als visueller Aktivismus verstanden werden können, lässt sich die Künstlerin auf ihren Reisen sowie durch Religion und Mystik inspirieren. Betye Saars künstlerisches Werk ist oft autobiografisch, spricht aber auch auf universelle Weise über die kollektive Erfahrung Schwarzer Menschen in den USA und ihrer Geschichte – von der Sklaverei nach der Kolonisierung Amerikas im Jahr 1492 bis heute. Betye Saar verwendet für ihre Arbeiten Fundstücke und Alltagsgegenstände, die sie auf Tauschbörsen, Flohmärkten oder Nachlassverkäufen findet. Diese Materialien zeugen von ihrem Interesse am Konkreten wie am Magischen, an der Untrennbarkeit von Kunst und Leben.
Vernissage
Freitag, 24.02., ab 18 Uhr
kuratiert von Fanni Fetzer, Stephanie Seidel, ICA Miami
organisiert von ICA Institute of Contemporary Art, Miami, in Kooperation mit 49 Nord 6 Est – Frac Lorraine, Metz