Josef Maria Odermatt
Eisenplastiken 1999-2001
Der 1934 geborene Josef Maria Odermatt, wohnhaft und verwurzelt in Nidwalden, ist einer der bedeutenden Schweizer Eisenplastiker – seit vierzig Jahren ist Eisen das Material seiner Werke. Die Ausstellung im neuen Kunstmuseum Luzern führt etwa fünfzehn seiner neuesten Arbeiten zusammen. Immer sind die Skulpturen monumental – unabhängig von ihrer physischen Grösse. Zu Anfang waren sie geschmiedet, in den letzten Jahren erlaubt es sich Odermatt auch, Bleche zu schweissen. Perfekte Beherrschung des Handwerks ist primäre Voraussetzung, nie aber Gegenstand der Praxis. In früheren Werken gab es eine direkte Beziehung zum Körper, doch bis heute sind sie zunehmend verschlossener geworden, blockhafter, scheinbar auch einfacher. Die einfache Aussenform aber kann sehr komplexe – wenn auch immer rationale – Formkonstellationen im Innern umschliessen. Die Arbeiten zeigen ihre Schwere, das Material zeigt seinen Widerstand gegen Formung und Bearbeitung, die Skulpturen strahlen etwas aus von der Langsamkeit ihrer handwerklichen Herstellung, doch wenn sie aufgestellt sind, aus der Werkstatt entlassen, wird die „Lektüre“ der skulpturalen Zusammenhänge ebenso wichtig wie körperliche Berührung und Beeindruckung.