Ana Mendieta (1948-1985)
Body Tracks
Ana Mendieta, in ihren frühen Jugendjahren aus politischen Gründen von Kuba in die USA exiliert und 1985 als Ehegattin von Carl Andre unter tragischen Umständen verstorben, gilt in der Kunstgeschichte als eine Pionierin der Performancekunst und Body Art. In der Verbindung avantgardistischer zeitgenössischer Ausdrucksmittel und einer lateinamerikanischen, spirituellen Mystik sowie ritueller religiöser Handlungen, aber auch der Thematisierung von Gender Issues und Migrationsfragen ist ihr Werk heute mehr denn je von grosser Aktualität.
Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit Raquelín Mendieta, der Schwester der Künstlerin, und der Galerie Lelong New York, die den Nachlass verwaltet, vorbereitet. Sie konzentriert sich auf die Performances der frühen 70er Jahre, welche in Fotografien, Dias und Videos dokumentiert sind, sowie auf die Fotoarbeiten bis 1981, die sogenannten „Silueta Works“. Indem sie Körperformen in die Natur, bzw. in die Landschaft einschreibt, schafft Ana Mendieta eindrückliche, prozesshafte Bilder und strebt eine Synthese des Individuums mit einem grösseren Ganzen an. Gleichzeitig thematisieren die Performances wie auch die „Siluetas“ ein unmittelbares künstlerisches und gestisches Ausdruckspotential des Körpers und sind dank ihres referentiellen Reichtums von höchster Komplexität.
Bei der Luzerner Ausstellung handelt es sich um die erste Museumspräsentation des Werks von Ana Mendieta in der Schweiz. Sie wird in acht Räumen zwei Videoprojektionen, fünf Werkprozesse in Diaprojektionen, rund 80 Fotografien sowie die Installation Burial of Ñañigo (1976) umfassen. Darunter befinden sich zahlreiche bisher weder je gezeigte noch publizierte Arbeiten.
kuratiert von Peter Fischer