Labor Sammlung: Exemplarische Präsentation
Paul Thek Luzern 1973/2005
Unter dem Titel Labor Sammlung hat das Kunstmuseum Luzern im Herbst 2004 eine Projektreihe gestartet, die einen neuen Umgang mit der museumseigenen Sammlung initiiert. Die erste Folge des Projekts war dem amerikanischen Künstler Paul Thek (1933-1988) gewidmet, der von den späten Sechzigerjahren an mit seinen prozesshaften und situationsbezogenen Installationen Aufmerksamkeit erreichte. Einerseits wurde die Verbindung des Künstlers Paul Thek mit Luzern anhand der Kunstwerke und vielfältiger Quellen untersucht. Andererseits hat sich das kuratorische Team des Kunstmuseums Luzern mit theoretischen Fragestellungen auseinandergesetzt, wobei insbesondere die Problematik der Erhaltung, Rekonstruktion und Präsentation prozesshafter und ortsbezogener Installationskunst erörtert wurde.
Eine abschliessende Ausstellung vermittelt nun Ergebnisse dieser siebenmonatigen Forschungsarbeiten. Sie ist weniger als Abschluss und allein gültiges Fazit dieser Beschäftigung, denn vielmehr als Weiterführung der Diskussion anhand exemplarischer Beispiele gemeint und kombiniert in einem grossen Museumssaal zwei Varianten kuratorischer Arbeit.
Ein erster Teil repräsentiert in rein dokumentarischer Form die Luzerner Ausstellung Ark, Pyramid, Easter – a visiting group show von 1973. Ein zweiter Teil umfasst eine interpretierende Präsentation eines der wichtigsten installativen Ensembles Theks, des Artist’s Co-op. Originalobjekte, die in verschiedenen Installationen Theks und seiner Künstler-Entourage in veränderten Kontexten verwendet wurden und sich heute in der Sammlung des Kunstmuseums Luzern befinden, werden in einem rekonstruierten Hühnerstall, also sozusagen in einem ihrer historischen Zusammenhänge präsentiert.