Josef Reinhard (1749-1824) und Clara Reinhard (1777-1848)

10.12.200505.03.2006
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10.12.2005
05.03.2006

Das Kunstmuseum Luzern stellt den Trachtenmaler und Porträtisten Josef Reinhard in einer ersten grossen Übersichtsausstellung vor. Es werden rund 80 Gemälde und 100 Arbeiten auf Papier ausgestellt. Sein Werk stellt ein bedeutendes kulturelles Erbe der Schweiz dar.

Josef Reinhard ist in erster Linie als Trachtenmaler bekannt. Dies war schon zu seinen Lebzeiten der Fall, fanden doch seine Trachtenzyklen als Umrissradierungen weite Verbreitung. Die Geschichtsschreibung hat ihn stets auch als hervorragenden Porträtisten gewürdigt und in den Trachtenzyklen die wirklichkeitsnahe Wiedergabe seiner Landsleute hervorgehoben. In der Porträtmalerei erreichte Reinhard denn auch eine grosse Meisterschaft und Eigenwilligkeit. In der Ausstellung nehmen die Porträts einen wichtigen Platz ein. Es sind Menschenbilder, die des Künstlers Freude an seinen Mitmenschen zu vermitteln vermögen. Reinhards künstlerische Karriere begann in den 1770er Jahren mit repräsentativen Aufträgen für die Stadt Luzern sowie grossen Bildzyklen für Klöster und Kirchen des Luzerner Hinterlandes. Exemplarisch wird diese bisher kaum bekannte Schaffensphase mit einem speziell verfertigten Dokumentarfilm über seine Wandmalerei im Hallenumgang des Klosters Werthenstein vermittelt.

Ein wichtiger Schwerpunkt der Ausstellung bilden Reinhards bekannte Trachtenbilder. Den ersten der beiden bedeutenden Trachtenzyklen schuf Reinhard im Auftrag des Aargauers Johann Rudolf Meyer. Den zweiten Zyklus, der auf eigene Initiative des Künstlers entstand, stellte Reinhard in seinem Haus in Luzern ab ca. 1802 öffentlich aus. Von diesem ursprünglich rund 46 Gemälde umfassenden Zyklus werden in der Ausstellung sämtliche 39 bekannten und erhalten gebliebenen Tafeln präsentiert.

Die Ausstellung bietet auch die einmalige Gelegenheit, rund 90 Zeichnungen von Josef Reinhard und seiner ebenfalls künstlerisch tätigen Tochter Clara zu sehen. Sie zeigen, wie der in der Schweiz umher reisende Künstler seine Motive gesammelt hat und wie er sie mit klassischen Themen, die er aus seiner Lehrzeit in Italien kannte, verknüpfte. Die Präsentation einer Auswahl aus dem mehrere hundert Zeichnungsblätter umfassenden Konvolut von Clara Reinhard, das seit über 150 Jahren im Depot der Sammlung des Kunstmuseums Luzern geschlummert hat, erlaubt darüber hinaus eine erste zaghafte Annäherung an eine bislang nahezu unbekannte Künstlerin.

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