Der Blick in die Ferne
Landschaftsmalerei aus den Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein. 15.-19. Jh.

09.08.05.10.2008
09.08.
05.10.2008

1948 wurden die Schätze der Fürstlichen Sammlungen unter dem Titel Meisterwerke aus den Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein in einer spektakulären Ausstellung im Kunst­museum Luzern zum ersten Mal – und seither niemals wieder – ausserhalb Wiens zur Gänze ge­zeigt. Viele der Landschaften, die nun Teil der Präsentation anlässlich der 60. Wiederkehr dieses denkwürdigen Ereignisses sind, werden nun wiederum zu sehen sein.

Landschaften bilden einen Kernbestand der fürstlichen Bilder­galerie, sie decken den kom­pletten Sammlungsbereich vom späten 14. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ab. Tritt die Landschaft anfangs noch nicht als eigentliches Sujet, sondern nur als Ausblick, als Hinter­grund­staffage auf, gewinnt sie in der Folge zunehmend Gewicht als eigenes Genre und erreicht schon im 17. Jahr­hundert vor allem bei den Flamen und Holländern ihre erste Hochblüte. Gerade diese Künstler sind in den Fürstlichen Sammlungen mit unvergleichlichen Hauptwerken vertreten – schon in der Einlei­tung des Luzerner Katalogs von 1948 wird fest­gehalten, dass „der Blick der fürstlichen Sammler zu allen Zeiten nach Belgien und Holland gerichtet war“ – gestern wie auch noch heute.

Die Ausstellung breitet das gesamte Spektrum der Landschaftsmalerei, bis zu soeben erwor­benen und hier erstmals gezeigten Beispielen von Stadtlandschaften, aus. Im späten 18. und beginnen­den 19. Jahrhundert entstanden arkadische Landschaften, Ideallandschaften, die den Besucher in eine erdachte, so niemals existente antike Welt entführen sollten. Eine Generation später suchten Maler wie Ferdinand Georg Waldmüller das Licht des Südens und entdeckten noch im Bieder­meier die Freiluft­malerei, die dann bruchlos in den Impressionismus über­führte. Speziell diese Periode könnte durch nichts besser als durch die Bestände der Fürstli­chen Sammlungen abge­deckt werden, alle grossen Namen der Zeit sind hier mit bedeutenden Hauptwerken vertreten.

Um die 50 Gemälde unterschiedlichster Formate zeigen einen Querschnitt durch das faszinie­rende Feld der Landschaftsmalerei innerhalb von fünf Jahrhunderten, von den bescheidenen Anfängen als kleiner Ausblick im Hintergrund bis zum monumentalen Panorama, in das der Besucher eingeladen ist, hinein­zuspazieren.

kuratiert von Dr. Johann Kräftner, Direktor Fürstliche Sammlungen, Vaduz / Liechtenstein­museum Wien

Die Ausstellung wird unterstützt durch Bank des Fürstentums Liechtenstein.

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