Leopold Haefliger
neu besehen
Wer das Werk des Luzerner Malers Leopold Haefliger (1929-1989) kennt, scheint seine Meinung gemacht zu haben. Insbesondere seine Fasnachtsbilder lassen die einen entzücken und die andern erschaudern. Haefliger war aber nicht nur Gesellschaftsmaler, sondern ein leidenschaftlicher Künstler, der mit Begeisterung, Lust und Können seine Zeitgenossen rezipierte. So sind seine Bilder bevorzugt von grossen Malern inspiriert: Soutine, Vlaminck, Modigliani, Ensor, Corinth, ja gar Cézanne heissen einige der grossen Vorbilder. Im Schweizer Kontext stand Haefliger, vor allem mit den Darstellungen von Kellnern, Serviertöchtern und Köchen, dem Zürcher Maler Varlin (1900-1977) künstlerisch und auch persönlich nahe.
Der Kabinettausstellung im Kunstmuseum Luzern liegt die Idee zugrunde, anhand ausgewählter Gemälde die künstlerische und vor allem die malerische Qualität von Leopold Haefligers Schaffen zu ergründen. Die vierzig gezeigten Werke, fast ausnahmslos aus der späteren Schaffensperiode ab etwa 1967, zeugen allesamt von einem künstlerischen Bewusstsein, einem künstlerischen Wollen, getrieben vom echten Bedürfnis eines existenziellen Ausdrucks.
kuratiert von Christoph Lichtin und Peter Fischer