Giacomo Santiago Rogado
first second patience
Manor Kunstpreis Zentralschweiz 2009
Alle zwei Jahre wird der 1982 von Philippe Nordmann in Luzern begründete Kunstförderpreis in elf Schweizer Regionen an junge, aufstrebende, regionale Künstler vergeben. Aufgrund der namhaften Repräsentation der bisherigen Preisträger behauptet sich der Manor Kunstpreis als einer der wichtigsten privaten Kunstförderungsinstrumente der Schweiz, der vielen Künstlern bereits zu internationalem Durchbruch verholfen hat. Als Austragungsinstitution konnte das Kunstmuseum Luzern die Kandidatensuche des Manor Kunstpreises 2009 erstmals auf die gesamte Zentralschweiz ausdehnen. Die paritätisch zusammengesetzte Jury entschied sich für die Auszeichnung des 1979 in Luzern geborenen, heute in Kriens wohnhaften Giacomo Santiago Rogado.
Mit first, second, patience präsentiert Rogado seine zwei neuesten Werkgruppen, die er eigens für die mit dem Manor Kunstpreis verbundene Ausstellung geschaffen hat. Die grossformatig angelegten fünfteiligen Werkgruppen Tactile und Patience dominieren mit ihrer streng geometrischen Konstruktion, rhythmischen Präzision und nahezu mathematisch abgestimmten Farbpaletten die zwei Ausstellungssäle und bilden ein geschlossenes Ensemble.
Rogado komponiert in dieser Ausstellung nicht nur geometrische Farbvariationen, die mit der Wahrnehmung spielen, sondern vereinigt diese mit dem vermeintlich Gegensätzlichen: Sein abstraktes Werk setzt er spielerisch der figurativen Malerei gegenüber. So lächelt Lucia, eine filigrane retroästhetische Schönheit, von der Wand auf die abstrakten Kompositionen der schwarzen Löcher und fordert bei ihrer Betrachtung etwas mehr Geduld – first, second, patience.
kuratiert von Katja Lenz