Patricia Bucher
Schlachtenpanorama
Manor Kunstpreis Zentralschweiz 2011
Die Luzerner Künstlerin Patricia Bucher (*1976), Trägerin des Manor Kunstpreises Zentralschweiz 2011, zeigt ein dreissig Meter langes Schlachtenpanorama, das auf dem tradierten Bildvokabular heroisierender Kriegsdarstellungen aufbaut und diese kritisch hinterfragt. In einer über dreijährigen Arbeitsphase hat die Künstlerin in eigener Recherche hunderte von Schlachtenbildern und Kriegsabbildungen ausgewählt, die sie abgezeichnet und daraufhin digitalisiert und koloriert hat. Das Kunstmuseum präsentiert das Schlachtenpanorama als frei hängendes Rundbild.
Patricia Bucher vereint tausende Krieger aus der ganzen Welt zu allen uns überlieferten Zeiten zusammen und präsentiert uns ein riesiges Schlachtfeld. Im historischen Format eines Panoramas lädt die Künstlerin das Publikum zu einer Reise durch hunderte von Schlachtfeldern verschiedenster Kulturen und Zeiten ein: von den ersten überlieferten bildnerischen Kriegsdarstellungen der Höhlenmalerei über aktuelles Kriegsgeschehen, bis zur futuristischen Fiktion aus Videogames, von Cowboys, Indianern, Ägyptern, Samurai, Persern, Inkas, Mongolen, Zulu, Aborigines, Azteken, Us-Military Soldiers oder den Eidgenossen – alle haben sich kriegerisch bekämpft.
Dabei hinterfragt die Künstlerin in ihrer eigenen (Re)Konstruktion nach dem Ursprung überlieferter Geschichte unzähliger Kriege, als Wende- und Höhepunkte, die sich im kollektiven Gedächtnis einprägen und unser Geschichtsbild formen. Inwiefern stimmt die Rezeption historischer Überlieferung mit den realen Ereignissen überein, inwiefern ist sie konstruiert? Ob fiktiv oder historisch, das Schlachtenpanorama ist Sinnbild eines immer wiederkehrenden Zyklus von Kriegen als Teil der Entwicklung menschlicher Zivilisation.
kuratiert von Katja Lenz