Shanshui. Poesie ohne Worte?
Landschaft in der chinesischen Gegenwartskunst

21.05.02.10.2011
Ausstellungsansicht Kunstmuseum Luzern 2011, Foto: Stefano Schroeter © the artists
21.05.
02.10.2011

mit AI WEIWEI, CHEN GUANGHUI, CHEN HUANG (17. JH.), CHEN KE, DAI GUANGYU, DONG QICHANG (1555–1636), DUAN JIANYU, FENG MENGBO, FU BAOSHI (1905–1965), GU WENDA, GUO XI (NACH GUO XI, 1020–1090), HE XIANGYU, HONG LEI, HU LIU, HUANG SHEN (1687–1772), HUANG YAN, JI DACHUN, JIANG ZHI, JIN JIANGBO, LI KERAN (1907–1989), LI XI, LIU WEI, LIU WEI, MI WANZHONG (1570–1628), NI YOUYU, PENG WEI, QIU ANXIONG, SHANG YANG, SHAO WENHUAN, SHEN ZHOU (15. JH.), SHI GUORUI, WANG HUI (1632–1717), WANG YIN, WEN ZHENGMING (1470–1559), WU GAOZHONG, XU BING, XU XIAOGUO, YAN LEI, YANG YONGLIANG, YAO SONG (1648–1721), YUAN XIAOFANG, ZHAN WANG, ZHANG JIANJUN, ZHANG XIAOTAO, ZHAO MENGFU (ZUGESCHR. 1254–1322), ZHENG GUOGU, ZHOU TIEHAI

Der seit 1’500 Jahren in China kultivierte künstlerische Ausdruck von Shanshui, wörtlich übersetzt «Berg-Wasser-Malerei», gehört zum Kulturerbe der Menschheit. Wenn nun ein schweizerisch-chinesisches Gemeinschaftsprojekt sich diesem Phänomen und insbesondere der Frage von dessen Weiterleben im zeitgenössischen Kontext annimmt, eröffnet sich ein interessantes Untersuchungsfeld.

Auf der einen Seite des Joint Ventures steht Uli Sigg, ehemaliger Schweizer Botschafter in China und weltweit bedeutendster Sammler chinesischer Gegenwartskunst. Auf der anderen Seite begegnen wir Ai Weiwei, dem chinesischen Konzeptkünstler, Architekten, Aktivisten und Mentor der aktuellen chinesischen Kunstszene. Die beiden Grenzgänger finden sich zusammen im Kunstmuseum Luzern an den Gestaden des Vierwaldstättersees – ein idealer Ort, die Landschaft im Sinne von Shanshui als Ausdruck der Seele zu verstehen.

Die Ausstellung Shanshui untersucht in einer klassischen kunst­­historischen Fragestellung anhand der künstlerischen Gattung der Landschaft den Umgang der zeitgenössischen chine­sischen Kunst mit der eigenen Tradition. Was vorerst beschau­lich anmuten mag, er­weist sich angesichts des gebroche­nen Verhältnisses des jeweiligen offiziellen Chinas seit der Zeit des Ersten Weltkriegs zur eigenen Geschichte und Kultur als brisant und bis heute brennend aktuell.

kuratiert von Ai Weiwei, Peter Fischer und Uli Sigg

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