Alfred Sidler (1905–1993)
Allegorische Figuren, Luzerner Landschaften, Gouachen und symbolistische Abstraktionen

26.11.200529.01.2006
26.11.2005
29.01.2006

Das Kunstmuseum Luzern ehrt zum hundertsten Geburtstag den bekannten Luzerner Künstler Alfred Sidler, einen der grossen und gleichzeitig stillen Künstler der Zentralschweiz. Seine künstlerische Entwicklung führte über fünf Jahrzehnte von der gegenständlichen Landschafts- und Figurendarstellung zu einer vorerst expressiven, dann abstrakten Bildwelt, in die er seelische Eindrücke und auf wesentliche Farbformen reduzierte Lebenserfahrungen verwob. Anders als eine Retrospektive wirft diese Ausstellung aus einer bestimmten Optik Streiflichter auf ein umfang- und facettenreiches künstlerisches Œuvre.

Unter den 47 ausgestellten Gemälden und 18 Arbeiten auf Papier gibt es ausserdem viele Werke zu entdecken, die noch nie öffentlich zu sehen waren. An einen Überblick über Sidlers Schaffenszeit von 1937 bis 1976 anhand von sieben Gemälden und einem grafischen Kabinett schliessen drei Räume an, die sich bewusst je auf eine Motivgruppe beschränken. So lässt sich die Entwicklung von Sidlers Figurenmalerei von den frühen bodenständigen, verwurzelten Hirten und Sennen bis zur existenziell in der Landschaft exponierten Figur verfolgen. Dann steht das für Sidler wichtige Moment der Motivvariierung im Mittelpunkt, veranschaulicht anhand einer Reihe von panoramaartigen Darstellungen der Stadtluzerner Kulisse über den See. Diese expressiven Farbmalereien stammen hauptsächlich aus den Sechzigerjahren und erweisen sich – dies wird in ihrer Wiederholung klar – mehr als Stimmungsbilder denn als Ansichten. Und schliesslich macht eine Hängung von Nacht- und Mondbildern aus den Siebzigerjahren deutlich, dass selbst Sidlers reduzierteste Abstraktionen ihre Wurzeln in der Welt haben.

Sidlers Bilder sind Seelenlandschaften und vermögen auch auf einfachste Art einen symbolischen Ausdruck zu vermitteln. Dergestalt geben sie nicht nur Zeugnis von einem begnadeten Künstler, sondern auch von einem hoch sensiblen Menschen.

kuratiert von Peter Fischer

Die Ausstellung wird unterstützt durch Anliker AG, Emmenbrücke, Josef Müller Stiftung Muri, Viktor Sidler, Anliker-Stiftung für Kunst und Kultur, Emmenbrücke.

Nach oben