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Barbara Davi
NANTUCKET
Ausstellungspreis der Luzerner Kunstgesellschaft

06.05.16.07.2006
06.05.
16.07.2006

Getrocknete Blätter, Samenkapseln, Muscheln oder andere organische Materialien, mit Hilfe von Wachs verfremdet und konserviert oder mit Perlen veredelt, sind Barbara Davis sinnliches Ausgangsmaterial für viele ihrer Arbeiten. In einer Gegenüberstellung mit historischen Dokumenten erhalten die installativen Werke der 1971 geborenen Luzerner Künstlerin eine narrative Dimension, die subtil wie hintergründig zugleich ist. Collagen und Objekte werden dabei als Wunderkammer präsentiert, in der Kurioses wie Dokumentarisches ihren Platz finden. Anlässlich ihrer Installation exploration der Jahresausstellung des Zentralschweizer Kunstschaffens 2005 wurde ihr der Ausstellungspreis der Luzerner Kunstgesellschaft zugesprochen.

Die monografische Ausstellung NANTUCKET im Kunstmuseum Luzern führt Davis Interesse am gefundenen Objekt und an den Nebenschauplätzen der Geschichte weiter. Nantucket, eine Insel südlich von Cape Cod, Massachusetts, steht seit dem 17. Jahrhundert für den Walfang in grossem Ausmasse. Die Walindustrie hatte im Neuengland des 19. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreicht und lieferte das Rohmaterial für Lampenöle, Schmiermittel, Seifen, Kerzen und Parfüm, aus den Barten produzierte man Bürsten und Korsette. Herman Melvilles Roman Moby Dick (1851), in dem Nantucket als Schauplatz eine Rolle spielt, zieht Barbara Davi ebenso als Referenz heran wie historische Dokumente um die frühe Ölindustrie und die Ausbeutung der Natur durch den Menschen. Doch nicht nur Walöl, auch andere, heutige Formen von Energielieferanten werden von der Künstlerin hinterfragt und in einen aktuellen Kontext überführt.

In ihrem neuen Projekt setzt sie sich mit der Beziehung zwischen Mensch und Natur auseinander und stellt den Umgang mit Ressourcen kritisch zur Diskussion. Die Dimension des Ausstellungsraumes, den man von einer ungewohnten Perspektive zu sehen bekommt, verwandelt Davi auf eindrückliche Weise zum Sinnbild leer gefischter Meere.

kuratiert von Susanne Neubauer

Die Ausstellung wird unterstützt durch Manor.

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