Bilder vom Vierwaldstättersee
von William Turner bis Kurt Felix

10.06.01.10.2006
10.06.
01.10.2006

Der Vierwaldstättersee gilt als das Herz und die Wiege der Schweiz. Seit Menschengedenken prägt er das Leben und die Identität seiner Anwohner. Die grosse Sommerausstellung des Kunstmuseums Luzern wirft Schlaglichter auf die unermessliche Flut von Bildern von diesem See und ist somit zugleich eine Ausstellung über das Wesen des Sees wie auch über das Wesen von Bildern.

Jenseits einer linearen Chronologie finden sich so Kunstwerke und Bilddokumente von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart zusammen, darunter ein Kabinett mit bislang unveröffentlichten Aquarellen von William Turner, die er auf seinen Reisen nach Luzern angefertigt hat, ein Saal mit den monumentalen, heroischen Tableaux vom Urnersee des berühmten Genfer Landschaftsmalers Alexandre Calame und ausgesuchte Gemälde von Lovis Corinth bis Gerhard Richter.

Daneben gibt es eine Vielfalt künstlerischer, fotografischer und filmischer Zeugnisse des Lebens über und unter dem Wasserspiegel sowie besonderer Ereignisse rund um diesen See, beispielsweise der Leidenschaft des Bayernkönigs Ludwig II für die Tell-Saga, umgesetzt in einem Spielfilm von Donatello und Fosco Dubini oder Kurt Felix‘ Nessie-Inszenierung mit der versteckten Kamera für eine Teleboy-Sendung von 1976. Verschiedene zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler haben Werke speziell für die Ausstellung geschaffen, etwa der bekannte Musiker Cyrill Schläpfer mit einer aussergewöhnlichen akustischen Ausbeute vom Vierwaldstättersee in Form einer Symphonie, Margaretha Dubach mit einer performativen Skulptur oder Peter Regli mit einer Live-Cam-Schaltung zu seiner ringförmigen Inselaufschüttung im Reussdelta des Urnersees.

Elke Krystufek hat für die Ausstellung ein grosses Selbstporträt vor der Postkartenkulisse von Luzern gemalt und Cécile Wick eine neue Serie von Fotografien fertig gestellt. Die Eidgenössische Wasserforschungsanstalt eawag und das Institut für Geodäsie und Photogrammetrie der ETH Zürich liefern spannende wissenschaftliche Bilder vom Vierwaldstättersee, während von verschiedenen Fotografen, beispielsweise dem bekannten Nidwaldner Polizeifotografen Arnold Odermatt, dokumentarische und auch historisch interessante Zeugnisse des Lebens rund um den Vierwaldstättersee zu sehen sind.

Die Ausstellung Bilder vom Vierwaldstättersee verspricht Augenschmaus und Seelenfutter. Sie bietet eine überraschende Entdeckungstour durch «le plus beau pays du monde» (wie Calame diese Gegend nannte), einen Streifzug durch die Geschichte und zugleich ein Eintauchen in die Welt der Bilder.

kuratiert von Peter Fischer und Christoph Lichtin

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