Mit Matthew Buckingham, Adam Chodzko, Charlotte Cullinan + Jeanine Richards artlab, Manon de Boer, Tacita Dean, Douglas Gordon, Marine Hugonnier, Hayley Newman, Melik Ohanian, Charles Sandison, Mathew Sawyer

Das Bewusstsein möglicher Bildfälschungen im Fernsehen und am digitalen Bild im Generellen hat zu einer allgemeinen Vorsicht geführt und ist Gegenstand einer breiten öffentlichen wie künstlerischen Diskussion um Kontext und Ursprung. Die Ausstellung Documentary Creations will jedoch nicht explizit den aktuellen Diskurs um fact or fiction aufnehmen, der sich mit der Gefahr oder der Faszination artifiziell geschaffener Wirklichkeiten befasst. Sie soll vielmehr die Möglichkeit zu einer Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen von Authentifizierungsmechanismen schaffen und die Erfahrung des Konstrukts Realität als übergeordnetes und Bedeutung verleihendes Dispositiv ermöglichen. Documentary Creations hat das Ziel, auf die Vielschichtigkeit und Ambivalenz dokumentarisch-konzeptueller Werke der jüngeren Generation hinzuweisen.

Die Ausstellung vereint künstlerische Positionen, die sich nicht nur durch eine dokumentarische Beweisführung auszeichnen, sondern auch subtile ästhetische Interventionen in den Kunstbereich darstellen. Bild und Text fungieren dabei nicht nur als Ausweis der vom Künstler gelebten oder transportierten Realität, sondern auch als Ausgangsmaterial für die Schaffung mentaler, bisweilen doppelwertiger Imaginationsräume. Die Ausstellung nimmt die Komplexität der Wahrheitsschaffung,-darstellung und -erfahrung auf und versucht, das Paradox von dokumentarisch begründbarer Authentizität und künstlerischer Legendenbildung zu ergründen.