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Ernst Schurtenberger (1931-2006)
ESCH

22.10.201112.02.2012
Ernst Schurtenberger, ohne Titel, 1985, Öl auf Leinwand, 180 × 158 cm, Sammlung Erica Ebinger
22.10.2011
12.02.2012

Der Luzerner Zeichner und Maler Ernst Schurtenberger (1931-2006) war in vielfacher Hinsicht ein Ausnahmemensch. Seine Malerei ordnet sich nur schwer in den Kontext zeitgenössischer Kunst ein. Sein emotional labiles Temperament erlaubte es nur wenigen Menschen, sich mit ihm einzulassen und sein exzentrischer Lebensstil liess nur Mitmenschen das Leben mit ihm teilen, die bereit waren, sich auf eine Abenteuerreise zu begeben. Reisen gehörte neben dem Malen und Reiten zu Ernst Schurtenbergers meist geübten Tätigkeiten. Ständig war der rast- und ruhelose Maler unterwegs. Er pendelte zwischen Luzern, Paris, Mailand, Wien und dem österreichischen Waldviertel. Durch sein Unterwegssein, aber auch durch seinen temperamentvollen Umgang mit den Mitmenschen entzog sich Ernst Schurtenberger einer Annäherung an seine Persönlichkeit, sein Werk einer kritischen Analyse. Das Kunstmuseum Luzern widmet diesem grossen Unbekannten der Schweizer Kunst eine repräsentative Retrospektive und freut sich, sein Werk fünf Jahre nach seinem Tod einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Seine Arbeiten sind in seiner Heimatstadt zahlreich vertreten. Der Mensch Schurtenberger dagegen ist nur wenigen bekannt. Die Ausstellung macht die Luzerner Anfänge dieses grossen Unbekannten der Schweizer Kunst ebenso anschaulich wie seine Prägung im Paris der 1960er Jahre und seine Rastlosigkeit, die ihn nach Mailand und ins österreichische Waldviertel führte. Dabei spiegelt Schurtenbergers seit den 1970er Jahren zunehmend unzeitgemässe Malerei seinen Rückzug in die Kunst als Gegenwelt.

Die Ausstellung versammelt die Schlüsselwerke in Schurtenbergers vielseitigem Schaffen, zeigt aber auch bisher weniger bekannte Facetten seiner Arbeit, so zum Beispiel die noch nie gezeigten Zeichnungen aus dem Spätwerk. Von diesen jüngsten Arbeiten geht ein besonderer Reiz aus, weil aus ihnen die Persönlichkeit des Künstlers unvermittelt spricht. Die Schau gibt nicht nur einen Überblick über ein eigenwilliges Werk, sondern verspricht auch eine Annäherung an den Menschen Ernst Schurtenberger.

kuratiert von Heinz Widauer

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