Franz Karl Basler-Kopp
Fantastische Bildwelten

25.05.28.07.2013
Ausstellungsansicht, Franz Karl Basler-Kopp, Kunstmuseum Luzern, 2013 © Foto: Stefano Schröter
25.05.
28.07.2013

Wenn mannshohe, schwarze Spinnen mit blutroten Augen lauern, Pferde Feuer schnauben, Balken bersten, Mauern brechen, Menschen in die Höhe wirbeln – dann hat Franz Karl Basler-Kopp (1879–1937) seine künstlerische Hand im Spiel. So spektakulär fantastisch der sagenhafte Bildkosmos des in Basel geborenen und in Luzern lebenden, gelernten Glasmalers und späteren Illustrators scheint, so sehr bleibt er mit dem Alltag der einfachen Menschen, ihren Ängsten und Träumen verbunden. Innerhalb des Jahresthemas «sagenhaft» der Albert Koechlin Stiftung wird ein frischer Blick auf das fast vergessene Werk geworfen, dessen formale Qualität und inhaltliche Aktualität bis heute nur wenig beachtet wurde.

Das Kunstmuseum Luzern besitzt die Schlüsselwerke Hexenhalfter und Die Schwarze Spinne. Die Ausstellung versammelt Leihgaben aus der ganzen Schweiz, um das Œuvre Franz Karl Basler-Kopps erstmals in seiner gesamten medialen Breite vorzustellen. Die Auswahl aus seinem Gesamtwerk umfasst Gemälde, Kreidezeichnungen und Buchillustrationen. Mit dem Ausstellungskatalog wird erstmals die wissenschaftliche Aufarbeitung von Basler-Kopps Schaffen realisiert.

In Basler-Kopps inhaltlich breit gefasstem Werk steht das Erzählen im Mittelpunkt. Seine Themen findet er mehrheitlich in der europäischen Märchen- und Sagenwelt, historischen Gegebenheiten und biblischen Ereignissen. Seltener sind seine Landschaften und Porträts. Die Themenwahl aus der damaligen Populärkultur machen es neben dem Umstand, dass der Luzerner Maler über Jahrzehnte in Vergessenheit geraten war, schwer, ihn kunsthistorisch einzuordnen, aber zugleich zu einer umso interessanteren singulären Position. Seine Malerei und Grafik kann man als aus der Zeit gefallen beschreiben. Aber die Bauern, Alpenlandschaften und Pferde machen seine fantastischen Illustrationen auch gerade anschaulich und wirken trotz dieser populären Bildsprache keinesfalls trivial.

kuratiert von Christoph Lichtin und Karolina Elmer

Die Ausstellung wird unterstützt durch „sagenhaft“, Innerschweizer Kulturprojekt der Albert Koechlin Stiftung, Casimir Eigensatz-Stiftung und Dr. Josef Schmid-Stiftung.

Nach oben