Kabinettausstellung
Irene Bisang
Von Anfang an

05.12.200924.01.2010
05.12.2009
24.01.2010

Mit dem alljährlich in der Jahresausstellung verliehenen Ausstellungspreis geht eine Kabinettausstellung im Kunstmuseum einher. Eine jüngere Künstlerin oder ein Künstler soll damit Gelegenheit erhalten, sein Schaffen in einem grösseren Umfang einem breiten Publikum präsentieren zu können. Die 1981 in Luzern geborene Irene Bisang hat diesen Preis gleich bei ihrer ersten Beteiligung an einer Jahresausstellung gewonnen. Im letzten Jahr zeigte sie eine Gruppe von kleinformatigen Zeichnungen, Aquarellen und Malereien, die sie in einer lockeren Hängung an einer Wand platzierte.

Irene Bisang hat von 1997 bis 1998 an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern den Vorkurs besucht. 2000 entschloss sie sich nach Leipzig zu gehen, um bei Arno Rink und später bei Neo Rauch Malerei zu studieren. Bei letzterem schloss sie 2009 als Meisterschülerin ab. Der Entscheid für die Hochschule in Leipzig lag in ihrem Interesse für eine Art von narrativer Malerei begründet. Die Konfrontation mit der berühmten Leipziger Schule und der direkte Kontakt mit deren berühmtestem Repräsentanten Neo Rauch sollte sich als äusserst förderlich erweisen: Irene Bisang hat eine eigene Bildsprache gefunden, die sich sowohl durch eine grosse Intimität auszeichnet als auch den Humor einschliesst. Dabei changieren die gestalterischen Techniken zwischen kleinmeisterlicher Virtuosität und comicartiger Nonchalance. Ihre Werke zeigen unscheinbare Augenblicke, die, dem Fotografieren verwandt, einen Moment einfrieren. Die Malerei ermöglicht ihr dabei eine Akzentuierung von Fokus und Stimmung, Details können betont oder verschleiert werden. In der Kombination von mehreren Werken zu Gruppen haben auch märchenhafte Szenerien den gleichen Stellenwert wie dem Alltag entnommene Sujets. Irene Bisang erschafft eine ganze Kosmologie von Bildwelten und setzt diese in verschiedensten, meisterhaft angewendeten Techniken um.

kuratiert von Christoph Lichtin

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