Lukas Hoffmann
Polderbos
Kabinettausstellung

03.12.12.02.2011
03.12.
12.02.2011

Mit Polderbos“hat Lukas Hoffmann, Träger Ausstellungspreises 2010, für seine Ausstellung den Titel einer Fotografie ausgewählt, die in einem Wald bei Antwerpen entstanden ist. Im Flämischen ist «bos» das Holz, beziehungsweise der Wald; mit «polder» bezeichnet man die Zone am Wasser oder Flussufer, die auch mal überflutet wird. Damit sind Landschaftselemente benannt, die in seinen Fotografien eine wesentliche Rolle spielen.

Ein Merkmal der Fotografie von Lukas Hoffmann ist das Unspektakuläre des Bildsujets, und damit verbunden das Geheimnisvolle einer für uns vorerst nicht abschätzbaren Situation. Wenn Fotografie als Medium den einmaligen Augenblick des Hier und Jetzt fokussiert, zielen Hoffmanns Fotografien in eine andere Richtung. Auch wenn der Titel den genauen Ort der Aufnahme und deren Zeitpunkt nennt, sucht der Künstler nach einem Ausdruck, der von diesen äusseren Gegebenheiten des Ortes, der Zeit und jeglicher Handlung losgelöst ist. Letztlich gründen Hoffmanns Fotografien auf einer Bildvorstellung, für die die Realität nur den Ausgangspunkt darstellt. Vielmehr als von Landschaften müsste man im Zusammenhang mit seinen Bildern von Umgebung sprechen: es sind unprätentiöse, alltägliche Situationen, die die Aufmerksamkeit des Fotografen fesseln. Architektonische Elemente, die eine Lokalisierung ermöglichen würden, sind nur in Ansätzen erkennbar; Spuren von Menschen nur angedeutet. Dadurch entsteht eine Spannung zwischen der Natur als Protagonistin des Bildes und der in den Hintergrund gerückten Zivilisation. Die bisweilen aufwändige Suche nach dem richtigen Kamerastandort ist wichtiger Teil des Gestaltungsprozesses, das Ergebnis sind Kompositionen von suggestiver Bildwirkung.

kuratiert von Christoph Lichtin

Nach oben