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Kunst überfordern
Aldo Walker (1938–2000) Retrospektive

11.03.28.05.2006
11.03.
28.05.2006

Die Retrospektive im Kunstmuseum Luzern gibt mit rund 70 Arbeiten einen Überblick über das Gesamtwerk des Schweizer Künstlers Aldo Walker (1938-2000). Neben den frühen Konzeptarbeiten umfasst die Ausstellung Objekte und Schriftbilder der siebziger Jahre sowie Gemälde aus den beiden letzten Lebensjahrzehnten. Aldo Walker hat ein gut überblickbares, bis zuletzt experimentelles und stets mit den Grenzen der Kunst befasstes Werk hinterlassen, zu dem auch kunsttheoretische Schriften gehören. Das Verhältnis des Künstlerischen zu lebensweltlichen Fragen hat in seinem Werk einen hohen Stellenwert. Walker untersucht beispielsweise, wie systematisch Kunst zu sein hat, um als solche wahrgenommen zu werden. Seine Fragen an die Kunst richten sich meistens auch an den Betrachter, der in das Werk und seine Interpretation eingebunden ist. Er gehört zur Generation jener Künstler, deren Anfänge zeitlich mit dem Aufkommen konzeptueller künstlerischer Strategien zusammenfallen. Exemplarisch dafür steht die Beteiligung an Harald Szeemanns Ausstellung When attitudes become form 1969 in der Kunsthalle Bern sowie im darauf folgenden Jahr an der Ausstellung Visualisierte Denkprozesse im Kunstmuseum Luzern. In den achtziger Jahren steht der Künstler auf der Höhe seines Erfolgs. Er wird zusammen mit John Armleder 1986 an die Biennale von Venedig eingeladen und erhält seine erste Retrospektive im Aargauer Kunsthaus.

Einzigartig an der Luzerner Retrospektive sind Arbeiten aus den Bereichen Audio, Video und Performance, die hier erstmals von Studierenden der Kunst an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel realisiert oder aufgeführt werden. Die posthume Aufführung seiner Performances und die erstmalige Ausführung einiger seiner Projekte für TV-Skulpturen und Klangräume sind im Werkbegriff des Künstlers begründet. Jeder Kunstvorschlag, schreibt Aldo Walker, sei an die Zeit seiner Geburt gebunden. In seinem Fall sind es die späten sechziger Jahre, eine Zeit, in der die Künstler die individuelle Autorschaft in Frage stellen und damit auch die Vorstellung, ein Kunstwerk sei das Produkt einer individuellen Tätigkeit.

kuratiert von Roman Kurzmeyer

Die Ausstellung wird unterstützt durch Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr/Siemens Building Technologies, ArtClub Luzern.

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