Öffnungszeiten über die Feiertage: 24./25., 31.12., geschlossen, 26.12. und 01.01., 11–18 Uhr geöffnet

NOUVELLES BOîTES!

07.07.21.10.2012
07.07.
21.10.2012

mit Stefan Burger, Adrian Esparza, Eric Hattan, Jim Isermann, Bruno Jakob, Christian Kathriner, Kitty Kraus, Juan Muñoz, Fred Sandback, Nedko Solakov und einer Performance von Allora & Calzadilla

Nouvelles boîtes! setzt sich explizit mit der Architektur und den Räumen des Kunstmuseums Luzern auseinander. Der Titel der internationalen Gruppenausstellung spielt augenzwinkernd auf den Namen des französischen Architekten Jean Nouvel an, der das Kunstmuseum vor 12 Jahren gebaut hat. Gleichzeitig verweist der Titel Nouvelles boîtes! auf die Idee des „White Cube“. Der Begriff „White Cube“ wurde von Brian O‘Doherty 1976 in der Kunstzeitschrift „Artforum“ erstmals verwendet und geprägt. Mit „der weissen Zelle“ meinte O’Doherty den neutralen, modernen Ausstellungsraum, der die idealen Präsentationsbedingungen für Kunst bietet, da er die Aussenwelt fern hält und die Kunst isoliert für sich sprechen lässt. Auch in Luzern realisierte der französische Stararchitekt auf Wunsch der damaligen Museumsverantwortlichen diese Form des zeitgenössischen Kunst­mu­seums. Der Vorrang der Kunstwerke vor der Architektur sollte damit gesichert werden. Jean Nouvel spricht von „nudité des espaces“ und wer das Kunstmuseum Luzern besucht, erlebt selbst, wie schwierig eine Orientierung in der aussergewöhnlichen Abstraktheit der Ausstellungsräume ist. Die beiden freitragenden Hallen werden von einem Raster von Wänden unterteilt, deren Türen Durchblicke über die ganze Länge und Breite ermöglichen. So erhoffte sich Nouvel, die Transparenz des gesamten Gebäudes auch in den Museumssälen zu erreichen. Das Ergebnis war, dass er Räume, aber keine Orte schuf. So perfekt die Architektur des Wandrasters hinter der Kunst zurücktritt, so problematisch ist sie auch. Denn manche Werke verlangen nach einem spezifischen Raum, ohne den sie nicht funktionieren können. Die Gruppenausstellung Nouvelles boîtes! vereint Werke, die die Architektur sinnlich erlebbar machen. Zur Mehrheit Installationen, die erst in einem architektonischen Kontext funktionieren, die nicht untereinander in Verbindung stehen, sondern im Stakkato der einzelnen Ausstellungssäle den Raum an und für sich thematisieren.

kuratiert von Fanni Fetzer

Die Ausstellung wird unterstützt durch Artclub Luzern, Artephila Stiftung, Tanz Luzerner Theater, Bosshard + Co. AG, Rümlang / MVM AG, Emmen und Luzern, Amavong Panya, NFA SPACE, Chicago.

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