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Werner Meier
Have a Nice Day

10.03.21.05.2006
10.03.
21.05.2006

Der Luzerner Künstler Werner Meier (geboren 1943) überrascht uns mit drei neuen, realistisch gemalten Bilderserien: Patisserien, Blumen und Topfpflanzen sowie so genannten Glücksbringern. Als Künstler ist Werner Meier in der Zentralschweiz seit den 1960er Jahren mit einem vielfältigen Werk präsent, das stets auch von seinen individuellen Lebensumständen geprägt war, bzw. ist. Nach frühen, viel beachteten Versuchen mit Objekten dominieren später die Zeichnung und die Malerei. Die gegenständliche Bildauffassung blieb dabei, trotz ausgedehnten Ausflügen in die Abstraktion, eine Dominante, die in den neuesten Werkserien augenfällig wieder aufscheint.

Einerseits fasziniert den Künstler die Beschaffenheit von Oberflächen, auch im Sinne einer Herausforderung hinsichtlich ihrer malerischen Umsetzung. Andererseits liegt den neuen Werkgruppen ein konzeptueller Ansatz zugrunde. Meier malt durchwegs Objekte der Verführung und Begierde, dinglicher Ersatz für immaterielle Zustände, für Befindlichkeiten wie Glück oder Zufriedenheit. Die Wahl der Motive ist ganz bewusst durch deren zwiespältige Wertigkeit motiviert, doch die bedrohliche Klippe einer wertenden Stellungnahme umschifft Werner Meier geschickt.

Mit distanziertem Blick porträtiert er die Objekte in ihrer ganzen materiellen Erscheinung und setzt sie dann, indem er sie vor der weiss grundierten Leinwand freistellt und dadurch aus ihrem Gebrauchkontext löst, gleichsam kommentarlos in ein Zwischenreich, das weder Raum noch Zeit kennt. Keine Überhöhung, keine Propaganda, keine Ironie, kein Sarkasmus, keine Moral. Sie sind vielleicht schön, vielleicht kitschig, vielleicht reich, vielleicht billig, sie beglücken, trügen, trösten, ernüchtern. Meier malt das Gesicht der Verführung. Ihr Wesen bleibt – um einen Begriff zu verwenden, den Jean-Christophe Ammann für Meiers Kunst 1974 geprägt hat – «gleich-gültig» und dessen Beurteilung uns Betrachterinnen und Betrachtern anheim gestellt.

kuratiert von Peter Fischer

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