Gestaltung von Urs Lüthi
Das Café im Kunstmuseum gestaltete Urs Lüthi, ein international renommierter Künstler mit lokalen Wurzeln, zur Eröffnung 2015 im Auftrag der Kunstgesellschaft Luzern. Der Künstler bestimmte sämtliche Details vom Kissen über Theke und Tische bis zu den Vitrinen und präsentiert seine persönliche Sammlung. Die Vitrinen enthalten ein Kuriositätenkabinett mit unterschiedlichsten Exponaten: Eine laszive Frauenfigur gesellt sich zu einem nüchternen Architekturmodell, eine afrikanische Maske zu einer Blumenvase mit ausgestopftem Vogel, ein Glücksklee zu einem Segelboot. Der Künstler führt damit jene Sammlungswut vor, die als Ursprung der europäischen Museen gilt. Ab dem 14. Jahrhundert legten Fürstentümer in Europa sogenannte Wunderkammern an, in denen Kurioses aus aller Welt, Kriegsbeute und handwerkliche Preziosen einzig durch die teilweise problematische Lust zusammengehalten werden, etwas besitzen zu wollen und einem exklusiven Kreis zu präsentieren. Darüber hinaus greift Urs Lüthi mit seinen Vitrinen Themen auf, die jedes Museums umtreiben: Was soll gesammelt und bewahrt werden? Wie können die Objekte angemessen ausgestellt und vermittelt werden?