Markus Raetz, 89 Einträge
Als jüngstes von drei Kindern wird Markus Raetz am 6. Juni 1941 in Büren an der Aare (BE) geboren. Bereits während seines Besuchs des Lehrerseminars in Hofwil und Bern entstehen im Atelier von Piero Travaglini erste künstlerische Arbeiten. Nach seiner Ausbildung ist Raetz für drei Jahre als Lehrer tätig. 1963 erhält er das Eidgenössische Kunststipendium und beschliesst als selbständiger Künstler zu arbeiten. Schnell fasst er Fuss in der Berner Kunstszene und wirkt in wichtigen Ausstellungen mit, wie „Licht und Bewegung“ (1965) in der Kunsthalle Bern, Wege und Experimente (1968) im Kunsthaus Zürich oder in der von Harald Szeemann kuratierten Ausstellung „When attitudes become form“ (1969) ebenfalls in der Kunsthalle Bern.
1969-1973 lebt und arbeitet Raetz in Amsterdam, wo er die Rietveld-Akademie besucht. In dieser Zeit entstehen unter anderem einige Gemeinschaftswerke mit Balthasar Burkhard, die 1970 in der Ausstellung „Visualisierte Denkprozesse“ in Luzern gezeigt werden. Während er in den sechziger Jahren eher der Pop Art nahe stand, wendet sich Raetz in den siebziger und achtziger Jahren dem Medium der Zeichnung zu. Immer wieder kreist der Künstler um die Frage nach der Gestaltung von Raum und Körper, um die Sinneswahrnehmung und ihrer verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten. Dazu bedient sich Raetz oft des Mittels der Anamorphose; des Konzepts einer für die normale perspektivische Ansicht verzerrten Darstellung des Gegenstandes. Besonders bei den späteren Kleinplastiken oder Rauminstallationen ist der Betrachter gefordert, seinen Standpunkt und die Blickrichtung zu Gunsten des Werkes immer wieder neu zu definieren.
1970 heiratet der Künstler Monika Müller, zwei Jahre später wird ihre gemeinsame Tochter Aimée geboren. Nach der Rückkehr in die Schweiz 1973, wohnt die Familie Raetz für drei weitere Jahre in Carona (Tessin), ab 1977 lassen sie sich dann in Bern nieder. Markus Raetz ist seit Ende der siebziger Jahre mit seinen Werken in mehreren internationalen Ausstellungen vertreten. So 1977 an der Biennale de São Paolo, 1979 im Stedelijk Museum in Amsterdam, 1984 im Museum of Modern Art in New York und 1988 gestaltet Raetz den Schweizer Pavillon an der Biennale von Venedig.
Das Schaffen von Markus Raetz zeichnet sich besonders durch die permanente Metamorphose verschiedener Themen und Motive und der Experimentierlust mit unterschiedlichen Materialien aus. So arbeitet er mit plastischen Materialien ebenso vielfältig, wie mit dem Zeichenstift. Zugleich schafft er sich durch die Umgestaltung der Motive ein reiches Vokabular an Zeichen-Sprachen und formalen und inhaltlichen Ausdrucksmöglichkeiten an, das er in seinen späteren Arbeiten einsetzt. Seine Aufmerksamkeit gilt aber besonders dem prozesshaften Erfahren von Wirklichkeit – der Wahrnehmung und dem Sehen des Betrachters, wie die Arbeiten „Metamorphose“ der neunziger Jahre beispielhaft zeigen. Seine Arbeitsweise, das Parallelsetzen von konzeptuell-genauem und von intuitivem, spielerischem Vorgehen macht Raetz zu einer zentralen Figur der Generation von künstlerischen Wahrnehmungsforschern der achtziger und neunziger Jahre und zu einem bedeutenden zeitgenössischen Schweizer Künstler.
Anna-Maria Papadopoulos
1969-1973 lebt und arbeitet Raetz in Amsterdam, wo er die Rietveld-Akademie besucht. In dieser Zeit entstehen unter anderem einige Gemeinschaftswerke mit Balthasar Burkhard, die 1970 in der Ausstellung „Visualisierte Denkprozesse“ in Luzern gezeigt werden. Während er in den sechziger Jahren eher der Pop Art nahe stand, wendet sich Raetz in den siebziger und achtziger Jahren dem Medium der Zeichnung zu. Immer wieder kreist der Künstler um die Frage nach der Gestaltung von Raum und Körper, um die Sinneswahrnehmung und ihrer verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten. Dazu bedient sich Raetz oft des Mittels der Anamorphose; des Konzepts einer für die normale perspektivische Ansicht verzerrten Darstellung des Gegenstandes. Besonders bei den späteren Kleinplastiken oder Rauminstallationen ist der Betrachter gefordert, seinen Standpunkt und die Blickrichtung zu Gunsten des Werkes immer wieder neu zu definieren.
1970 heiratet der Künstler Monika Müller, zwei Jahre später wird ihre gemeinsame Tochter Aimée geboren. Nach der Rückkehr in die Schweiz 1973, wohnt die Familie Raetz für drei weitere Jahre in Carona (Tessin), ab 1977 lassen sie sich dann in Bern nieder. Markus Raetz ist seit Ende der siebziger Jahre mit seinen Werken in mehreren internationalen Ausstellungen vertreten. So 1977 an der Biennale de São Paolo, 1979 im Stedelijk Museum in Amsterdam, 1984 im Museum of Modern Art in New York und 1988 gestaltet Raetz den Schweizer Pavillon an der Biennale von Venedig.
Das Schaffen von Markus Raetz zeichnet sich besonders durch die permanente Metamorphose verschiedener Themen und Motive und der Experimentierlust mit unterschiedlichen Materialien aus. So arbeitet er mit plastischen Materialien ebenso vielfältig, wie mit dem Zeichenstift. Zugleich schafft er sich durch die Umgestaltung der Motive ein reiches Vokabular an Zeichen-Sprachen und formalen und inhaltlichen Ausdrucksmöglichkeiten an, das er in seinen späteren Arbeiten einsetzt. Seine Aufmerksamkeit gilt aber besonders dem prozesshaften Erfahren von Wirklichkeit – der Wahrnehmung und dem Sehen des Betrachters, wie die Arbeiten „Metamorphose“ der neunziger Jahre beispielhaft zeigen. Seine Arbeitsweise, das Parallelsetzen von konzeptuell-genauem und von intuitivem, spielerischem Vorgehen macht Raetz zu einer zentralen Figur der Generation von künstlerischen Wahrnehmungsforschern der achtziger und neunziger Jahre und zu einem bedeutenden zeitgenössischen Schweizer Künstler.
Anna-Maria Papadopoulos