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Geschichte Kunstgesellschaft Luzern

Die Kunstgesellschaft Luzern wurde am 11.05.1819 gegründet. Vorher gab es schon die Plastische Sektion der Grossen Gesellschaft der Wissenschaften und der Künste. Diese wurde bereits 1817 gegründet. Ihr erster Präsident war Karl Pfyffer von Altishofen. Sein Ziel war es, ein Denkmal für die Schweizer Kämpfer zu schaffen, die in Paris beim Sturm auf die Tuilerien starben. Für dieses «Löwendenkmal» sucht er Geld. Wichtige konservative Persönlichkeiten im In- und Ausland beteiligen sich. Karl Pfyffer hat gute Kontakte. Er kann den angesehenen dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen beauftragen.

Das «Löwendenkmal» wird 1821 eingeweiht. Es ist ein Symbol der Restauration. Deshalb wird es bei seiner Einweihung teilweise abgelehnt. Karl Pfyffer verwirklicht das konservative Denkmal mithilfe Kunstgesellschaft Luzern. Die Kunstgesellschaft ist aber eigentlich ein fortschrittlicher Verein, mit dem die Bürgerschaft ihre Interessen vertritt.

Karl Pfyffer war selbst Schweizer Kämpfer und sein Onkel starb in Paris. Nachdem er sein persönliches Ziel erreicht hat, nimmt er nicht mehr am Leben der Kunstgesellschaft Luzern teil. Sein Stellvertreter, August Schmid, führt die Geschäfte weiter. August Schmid wird später zum zweiten Präsidenten gewählt. Nun steht die Kunst mehr im Zentrum der Aktivitäten.

Die Kunstgesellschaft will ein Ort für Ausstellungen und Begegnungen sein. Sie will auch ein Bildarchiv anlegen. Das Vereinsleben ist Ausdruck der neuen Zivil-Gesellschaft: Das Bürgertum will seine Umwelt gestalten. Gleichzeitig beginnt Anfang des 19. Jahrhunderts der Tourismus in Luzern. Die Zentralschweiz mit ihren Naturschönheiten begeistert die Reisenden. Luzern wird so zu einem bedeutenden städtischen Zentrum.

Paul Hilber wurde im Jahr 1924 Präsident der Kunstgesellschaft Luzern. Von 1925 bis 1949 war er auch Leiter des Kunstmuseums Luzern. Er machte die Institution in der ganzen Schweiz bekannt. In seinen Ausstellungen zeigte er bedeutende Schweizer Künstler:innen wie Robert Zünd, Anna Babberger-Tobler, Giovanni Giacometti, Ferdinand Hodler und Paul Klee. Er zeigte auch Renaissance-Malerei aus Venedig oder die Pariser Avantgarde. Die Ausstellung These, Synthese, Antithese fand 1935 statt. Sie brachte 22 der bedeutendsten zeitgenössischen Künstleri:nnen nach Luzern.

Jean-Christophe Ammann zeigte in den 1970er-Jahren die junge internationale Kunstszene. Zum Beispiel Giovanni Anselmo, Michael Buthe, Hanne Darboven, Gilbert & George, Gerhard Richter, Paul Thek. Sein Nachfolger war Martin Kunz. Er arbeitete die Sammlung der 1970er- und 1980er-Jahre auf. Auch erweiterte er den Bereich der Videokunst. Später zeigte Martin Schwander Stars der internationalen Kunst wie Andy Warhol, Jeff Wall oder Cindy Sherman zum ersten Mal in der Schweiz. Diese Tradition der Avantgarde führt das Kunstmuseum Luzern bis heute weiter. 2019 feierte die Kunstgesellschaft Luzern ihren 200. Geburtstag. Zur Feier gehörte auch die erfolgreiche Ausstellung Turner. Das Meer und die Alpen.

Vom «Meilibau» zum KKL

Die Kunstgesellschaft Luzern suchte nach ihrer Gründung geeignete Räumlichkeiten in der Stadt Luzern. Ab 1873 richtete das Kunstmuseum Luzern in der Kornmarkthalle des Rathauses erste Ausstellungen ein. 1925 wurde im früheren Kriegs- und Friedensmuseum (heute Fluhmattschulhaus) das Museggmuseum eröffnet. Im Museggmuseum befand sich das Kunstmuseum Luzern und das Gewerbemuseum. Deshalb wurden die Räume bald zu klein.

Mitte der 1920er-Jahre entstand die Idee zum Neubau beim Bahnhof. Paul Hilber sprach mit dem Mäzen Charles Kiefer Hablitzel. Charles Kiefer Hablitzel gab 1929 dem Luzerner Stadtrat 2 Millionen Franken für den Bau eines Kunst- und Konzerthauses. Der moderne Bau von Armin Meili wurde 1933 eingeweiht. So erhielt das Kunstmuseum Luzern grosse Ausstellungsräume.

In den 1990er-Jahren wurde der «Meilibau» abgerissen und das Kultur- und Kongresszentrum Luzern KKL gebaut. Dieses entwarf der französische Architekt Jean Nouvel. Das Kunstmuseum Luzern zog im Jahr 2000 in den 4. Stock des KKL ein.

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