Restaurierung von Turners Rigi-Aquarell
Das Aquarell The Rigi, Lake Lucerne, Sunset war 2019 in der Ausstellung Turner. Das Meer und die Alpen zu sehen. Am Schluss der Ausstellung konnte es für die Sammlung gekauft werden. Für die Ausstellung ABC der Bilder. Die Sammlung lesen ist es genau untersucht und restauriert worden. Dieses Aquarell ist der teuerste Ankauf des Kunstmuseums Luzern. Die Gottfried-Keller-Stiftung (Schweizerische Eidgenossenschaft) hat den Ankauf grosszügig unterstützt. Auch viele weitere Stiftungen und Privatpersonen haben Geld gegeben.
Dank der Restaurierung im Jahr 2022 ist das Werk wieder in einem perfekten Zustand. Die Restaurierung hat auch zu neuem Wissen geführt, zum Beispiel zur Geschichte und zur Maltechnik.
Maltechnik
J.M.W. Turner verwendete Aquarell-Farben und Gouache-Farben, um die Rigi und den Vierwaldstättersee zu malen. Er trug die Farben stark verdünnt und transparent auf. In der Vergrösserung sieht man, dass der Künstler die Komposition mit Bleistift vorzeichnete. Er benutzte unterschiedliche Pinsel und verwischte die Farb-Ränder mit einem Tuch oder seiner Hand. Am unteren linken Rand sind auch Finger-Abdrücke von J.M.W. Turner zu sehen. Sie sind entstanden, als die Farbe noch feucht war.
Papier
Das Papier heisst Velin-Papier. Das ist ein gleichmässig strukturiertes, glattes Papier. Es gleich Pergament. Papier ist ein empfindliches und fragiles Material. Wenn Licht darauf fällt oder die Temperatur schwankt, schadet das dem Papier und es geht kaputt. Deshalb wird das Aquarell The Rigi, Lake Lucerne, Sunset immer nur für kurze Zeit ausgestellt. Dazwischen kommt das Aquarell ins Lager ohne Licht, um sich zu erholen.
Eine Fotografie ist mit seitlichem Licht aufgenommen. Mit diesem sogenannten Streiflicht sieht man Verformungen im Papier und einen Knick. Dieser Knick geht von der rechten oberen Ecke schräg nach unten über das gesamte Bild. Um den Knick zu glätten, wurde das Bild in einer Klima-Kammer vorsichtig befeuchtet. Auch wurde es mit Löschkarton und einer Folie abgedeckt und mit Gewichten beschwert. So wurden die Verformungen verringert.