Max Buri, 2 Entries
Ab 1893 ist Buri wieder in München und wird Schüler des Gesellschaftsmalers Albert Keller. 1899 kehrt er schliesslich in die Schweiz zurück. Nach seinem Frühwerk, das während seiner Zeit in München und Paris entstand und von dem nur wenige Bilder erhalten sind, entsteht nun sein Hauptwerk. Buri heiratet und lässt sich zuerst in Langnau und dann in Luzern nieder, ab 1903 wohnt er in Brienz. Hier entwickelt er seinen charakteristischen, nicht mehr an die französischen Postimpressionisten, sondern an Hodler angelehnten Stil und seine unverwechselbaren Motive aus dem Berner Bauernmilieu. Dies bringt ihm den Ruf des Malers des unverdorbenen ländlichen Lebens und einer „spezifisch Schweizerischen, einer durch und durch nationalen“ Kunst (Hans Graber) ein. Der Durchbruch gelingt ihm mit dem Bild „Die Dorfpolitiker“, 1904, das noch den Einfluss seines früheren Vorbildes Wilhelm Leibl, aber auch schon den von Hodler zeigt. Für „Nach dem Begräbnis“, 1905, wird Buri mit einer Medaille ausgezeichnet, „Die Alten“ von 1910 bringt ihm 1911 in Rom den Staatspreis ein.
Neben Hodler entwickelt Buri sich zum wohl bestbezahltesten Künstler der Schweiz. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere stirbt Max Buri 1915 unter tragischen Umständen: beim Warten auf die Ankunft seiner Frau und Kinder in Interlaken fällt er in die Aare und erliegt später im Krankenhaus einem Herzstillstand. Noch im selben Jahr wird er im Kunsthaus Zürich mit einer Gedenkausstellung geehrt.
Sylvia Rüttimann
Studen, Fondation Saner (Ausst.-Kat.), Max Buri und seine Zeitgenossen. Cuno Amiet, Giovanni Giacometti, Ferdinand Hodler, Edouard Vallet, mit Texten von Ulrich Gerster, Studen: Fondation Saner; Bern: Benteli, 2002
Bern, Kunstmuseum Bern (Ausst.-Kat.), "Der sanfte Trug des Berner Milieus": Künstler und Emigranten 1910-1920, hrsg. von Josef Helfenstein und Hans Christoph von Tavel, Bern: Kunstmuseum Bern, 1988
Huggler, Max, Max Buri. Der Maler von Brienz, Bern: Wyss Verlag, 1981.
Thun, Kunstsammlung der Stadt Thun (Ausst.-Kat.), Gedächtnisausstellung Max Buri, 1868-1915, Thun: Kunstsammlung der Stadt Thun, 1965
Basel, Kunsthalle Basel (Ausst.-Kat.), Max Buri, Basel: Kunsthalle Basel, 1936
Trog, Hans, Max Buri, Zürich: Kommissionsverlag von Beer & Cie, 1917 (Neujahrsblatt der Züricher Kunstgesellschaft)
Graber, Hans, Max Buri. Sein Leben und Werk, Basel: Schwabe, 1916 (Studien zur schweizerischen Kunst der Neuzeit, Bd. 2)