Jost Meyer-am Rhyn, 2 Entries
Jost Meyer-am Rhyn wird am 24. Oktober 1853 in Luzern geboren. Schon früh kommt er mit der Welt der Kunst in Kontakt, da seine gut situierten Eltern, Oberstleutnant Jakob Meyer, engagiertes Mitglied in der Kunstgesellschaft, zusammen mit seiner Frau Nannette Meyer-Bielmann, eine eigene Kunstsammlung pflegen. Bereits als Gymnasiast entscheidet er sich, nach einem Sprachaufenthalt in Genf, Landschaftsmaler zu werden.
Seinen ersten künstlerischen Unterricht erhält Meyer-am Rhyn 1850 bis 1853 im Atelier des bekannten Luzerner Landschaftsmalers Josef Zelger, der insbesondere mit seinen unter Touristen sehr beliebten Alpendarstellungen erfolgreich ist. Obwohl er selber gerne in Paris studiert hätte, wird der talentierte junge Mann von seinem Vater zur weiteren Ausbildung nach Düsseldorf geschickt. Zu jener Zeit halten sich zahlreiche Schweizer Künstler in der Deutschen Kunstmetropole auf, deren Akademie sich insbesondere für die Entwicklung der Landschaftsmalerei einen Namen macht. Meyer-am Rhyn besucht zunächst die Kurse von Johann Wilhelm Schirmer, der die Freilichtmalerei entscheidend fördert. Schirmer legt wert auf eine klar strukturierte Motivanordnung. Dabei verzichtet er auf eine detailgetreue Widergabe zugunsten einer von Farbflächen und Lichträumen bestimmten Komposition. Bei Schirmers Nachfolger an der Akademie, Oswald Achenbach, zu dem Meyer-am Rhyn ein freundschaftliches Verhältnis pflegt, schärft der Luzerner wohl seinen Sinn für die atmosphärische Darstellung. Zusammen reisen Schüler und Lehrer 1857, gewissermassen als Abschluss der Akademie, zu Studienzwecken nach Italien.
Zurück in der Schweiz beteiligt sich Meyer-am Rhyn noch im selben Jahr mit zwei Landschaftsdarstellungen der Umgebung von Luzern an der ersten schweizerischen Kunstausstellung in Bern. Seine Arbeiten werden von der Kunstkritik in hohen Tönen gelobt. 1858 heiratet er Angelika am Rhyn, die Tochter des eidgenössischen Kanzlers Joseph Carl am Rhyn und der Luise Schwytzer von Buonas.
Trotz viel versprechenden künstlerischen Talents und einigem Erfolg an lokalen Ausstellungen gibt der geborene Luzerner seine malerische Karriere aber bereits in den 1860er Jahren auf. Er soll seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht geworden sein. Fortan widmet sich Meyer-am Rhyn vor allem der von seinen Eltern aufgebauten Kunstsammlung, die er bis zu seinem Tod am 20. Oktober 1898 zu einer der bedeutendsten Privatsammlungen des 19. Jahrhunderts erweitert.
Jost Meyer-am Rhyn hinterlässt das Werk seines rund zehnjährigen Schaffens. In dieser kurzen Zeit gelingt es ihm dennoch eine eigene Form der Landschaftsmalerei zu erarbeiten. Seine wirklichkeitsnahen, atmosphärisch stark wirksamen Darstellungen heben sich deutlich von heroisch-romantischen Naturdarstellung des 19. Jahrhunderts ab.
Fabienne Sutter
Seinen ersten künstlerischen Unterricht erhält Meyer-am Rhyn 1850 bis 1853 im Atelier des bekannten Luzerner Landschaftsmalers Josef Zelger, der insbesondere mit seinen unter Touristen sehr beliebten Alpendarstellungen erfolgreich ist. Obwohl er selber gerne in Paris studiert hätte, wird der talentierte junge Mann von seinem Vater zur weiteren Ausbildung nach Düsseldorf geschickt. Zu jener Zeit halten sich zahlreiche Schweizer Künstler in der Deutschen Kunstmetropole auf, deren Akademie sich insbesondere für die Entwicklung der Landschaftsmalerei einen Namen macht. Meyer-am Rhyn besucht zunächst die Kurse von Johann Wilhelm Schirmer, der die Freilichtmalerei entscheidend fördert. Schirmer legt wert auf eine klar strukturierte Motivanordnung. Dabei verzichtet er auf eine detailgetreue Widergabe zugunsten einer von Farbflächen und Lichträumen bestimmten Komposition. Bei Schirmers Nachfolger an der Akademie, Oswald Achenbach, zu dem Meyer-am Rhyn ein freundschaftliches Verhältnis pflegt, schärft der Luzerner wohl seinen Sinn für die atmosphärische Darstellung. Zusammen reisen Schüler und Lehrer 1857, gewissermassen als Abschluss der Akademie, zu Studienzwecken nach Italien.
Zurück in der Schweiz beteiligt sich Meyer-am Rhyn noch im selben Jahr mit zwei Landschaftsdarstellungen der Umgebung von Luzern an der ersten schweizerischen Kunstausstellung in Bern. Seine Arbeiten werden von der Kunstkritik in hohen Tönen gelobt. 1858 heiratet er Angelika am Rhyn, die Tochter des eidgenössischen Kanzlers Joseph Carl am Rhyn und der Luise Schwytzer von Buonas.
Trotz viel versprechenden künstlerischen Talents und einigem Erfolg an lokalen Ausstellungen gibt der geborene Luzerner seine malerische Karriere aber bereits in den 1860er Jahren auf. Er soll seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht geworden sein. Fortan widmet sich Meyer-am Rhyn vor allem der von seinen Eltern aufgebauten Kunstsammlung, die er bis zu seinem Tod am 20. Oktober 1898 zu einer der bedeutendsten Privatsammlungen des 19. Jahrhunderts erweitert.
Jost Meyer-am Rhyn hinterlässt das Werk seines rund zehnjährigen Schaffens. In dieser kurzen Zeit gelingt es ihm dennoch eine eigene Form der Landschaftsmalerei zu erarbeiten. Seine wirklichkeitsnahen, atmosphärisch stark wirksamen Darstellungen heben sich deutlich von heroisch-romantischen Naturdarstellung des 19. Jahrhunderts ab.
Fabienne Sutter
Meyer, André, "Jost Meyer-am Rhyn", in: Luzern, Kunstmuseum Luzern (Ausst.-Kat.), Robert Zünd in seiner Zeit, hrsg. von Franz Zelger, Luzern: Kunstmuseum Luzern, 1978, S. 215-217
Abt, Roman, Jost Meyer-am Rhyn, Neujahrsblatt der Kunstgesellschaft Luzern, Luzern: Kunstgesellschaft Luzern, 1899