Das Werk „Ohne Titel“ aus dem Jahre 1983 stammt aus Alois Mosbachers frühen Schaffenszeit und lässt sich in einen grösseren Zusammenhang stellen, als Mosbacher sich mit klassischen Motiven, wie Porträts, Figuren mit und ohne Landschaft und Aktdarstellungen beschäftigt, die er in seiner expressiven sowie figurativen Malweise neu präsentiert.
Das Bild wird zum grössten Teil von einem Feld eingenommen. Über Stoppel im Bildvordergrund gelangt der Blick zum Bildmittelgrund, wo das Getreide noch in gelber Pracht steht. Aus diesem Farbfeld ragen drei Köpfe, deren Gesichter grob umschrieben sind. Augen, Nase und Mund sind in blauer Farbe festgehalten, der restliche Teil ist weiss. Sie zeigen die typische Malweise zu Beginn Mosbachers Schaffen auf, denn sie sind vom Kontur aufgebaut. Die Köpfe tragen unterschiedliche Kopfbedeckungen: Dem rechten Kopf stehen rotorange Flammen ab, der mittlere Kopf ist mit Ästen und Blätterwerk versehen und auf dem Linken sitzt auf Astwerk ein schwarzer Vogel im Profil. Der Bildhintergrund wird vom Himmel eingenommen, dessen in verschiedene Richtungen gesetzten Pinselstriche auf die expressive Malweise des Künstlers verweisen. In der Farbgebung des Himmels, wie auch des Feldes dominiert jeweils eine Farbe, weiss bzw. gelb, diese wird aber von weiteren Farben, wie grün, blau, rot und braun durchsetzt. Der ausdrucksstarke Pinselduktus und der freie Einsatz der Farben sind Merkmale, die Mosbacher zu der Gruppe der „Jungen Wilden“ zählen lassen.
Karoliina Elmer