Xaver Schwegler wird 1832 als Sohn von Jakob Schwegler (1793–1866) in Luzern geboren. Nachdem er im Atelier seines Vaters die Grundausbildung zum Kunstmaler genossen hat, zieht er 1851 nach München. Dort kopiert er in der Pinakothek die grossen Meister und arbeitet im Antikensaal der Akademie. Zu dieser Zeit soll er den Biedermeiermaler Carl Spitzweg (1808–1885) getroffen haben. Nach acht Monaten kehrt Schwegler nach Luzern zurück und widmet sich der Landschafts- und Genremalerei sowie der lithographischen Kunst. 1858 reist er für neun Monate nach Paris, wo er im Atelier von Charles Gleyre (1806–1874) die Aktmalerei erlernt und nebenbei Kurse an Ecole des Beaux-Arts besucht. Ab 1862 ist er für seinen Vater als stellvertretender Zeichnungslehrer tätig und widmet sich Ende der 1860er Jahre ganz der Kunst. Wie schon sein Vater, ist Schwegler seit 1850 Mitglied der Kunstgesellschaft Luzern. Aus den Nachrufen geht hervor, dass Schwegler ein "gewissenhafter Künstler" war, "aus dessen Atelier keine Pfuscharbeit hervorging.". Er soll dazu ein genauer Beobachter gewesen sein und seinen guten Ruf als Künstler von geschickt gruppierten und fein gemalten Stilleben und Porträts begründet haben.
Melanie Rui
Luzern, Kunstmuseum Luzern (Ausst.-Kat.), Landpartie - Die Sammlung des Kunstmuseums Luzern auf Reisen im Kanton, mit Texten von Jean-Christophe Ammann, Theo Kneubühler, Ulrich Loock und André Rogger, Luzern: Kunstmuseum Luzern, 1998
Oberholzer, Niklaus, "Papier und Bleistift - oder mehr?", in: Neue Luzerner Zeitung, Nr. 252, 31. Oktober 1998, S. 50
Meyer–Sidler, Eugen, "Drei Künstler mit dem Namen Schwegler aus dem Luzerner Hinterland", in: Separatdruck aus der Heimatkunde des Wiggertals 1984 (Heft 42), S. 9-110,