Nach einer Schreinerlehre wird Jakob Schwegler Schüler des Malers Xaver Hecht (1757–1835) und geht später beim Bildhauer Franz Schlatt (1765–1843) in die Lehre. 1819 wird er Gründungsmitglied der Luzerner Kunstgesellschaft. 1821 wirkt Schwegler als Mitarbeiter Lukas Ahorns (1789–1856) bei der Errichtung des Luzerner Löwendenkmals mit, dabei verkauft er zahlreiche Reproduktionen des Löwen in Marmor, Sandstein und Alabaster an kaufwillige Touristen. 1825 kopiert er die Holbein Wandmalereien im Luzerner Hertensteinhaus, bevor dieses abgerissen wird. Diese befinden sich heute in der Zentralbibliothek Luzern. In der Sammlung des Kunstmuseums befindet sich ein Album mit Kopien dieser Aquarelle (G 699y), sie wurden 1870 von Schweglers Sohn Xaver ausgeführt. Schweglers künstlerisches Werk besteht ausserdem aus Skulpturen, Landschaftsbildern, Porträts und Genrebildern. 1828 entstehen für die Lithografische Anstalt der Gebrüder Eglin die Reproduktionen der Gemälde der Kapellenbrücke. Als Lehrmeister unterrichtet er in seinem Luzerner Malatelier namhafte Künstler wie Robert Zünd (1827–1909), Jost Schiffmann (1822–1883) und seinen Sohn Xaver Schwegler (1832–1902). Ab 1837 unterrichtet Schwegler als Zeichenlehrer an der Luzerner Knabenschule und leitet bis zu seinem Tod, 1866, die von ihm gegründete Sonntags-Zeichenschule für Studenten und junge Handwerker.
Melanie Rui
Luzern, Kunstmuseum Luzern (Ausst.-Kat.), Ein Zwischen Blick auf die Sammlung - Die graphische Abteilung, mit einem Text von André Rogger, Luzern: Kunstmuseum Luzern, 1997
Basel, Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett (Ausst.-Kat.), Schweizer Zeichnungen 1800-1850 aus dem Basler Kupferstichkabinett, hrsg. von Yvonne Boerlin-Brodbeck, Basel: Kunstmuseum Basel, 1991
Meyer–Sidler, Eugen, "Drei Künstler mit dem Namen Schwegler aus dem Luzerner Hinterland", in: Separatdruck aus der Heimatkunde des Wiggertals 1984 (Heft 42), S. 9-110,
Hans Holbein le Jeune. L' œuvre du maître., Paris: Hachette, 1912
von Liebenau, Theodor, Hans Holbein d. J. Fresken am Hertenstein-Hause in Luzern nebst einer Geschichte der Familie Hertenstein., Luzern: Verlag von C.F. Prell, 1888