Rémy Zaugg, 2 Einträge
Für den 1943 in Courgenay im Jura geborenen Rémy Zaugg ist die bildnerische Tätigkeit unzertrennbar mit theoretischen Überlegungen zum Wesen der Malerei verbunden. Zaugg stellt schon während seiner Schulzeit erste Bilder und Linolschnitte her und schreibt sich nach der Matur an der Kunstgewerbeschule Basel ein. Neben der Schule betreibt er eine intensive autodidaktische Beschäftigung mit der Malerei und ihrer Geschichte. Dabei geht es ihm um die Wahrnehmung des Bildes, dem Thema, das ihn durch sein ganzes Schaffen begleiten wird. Hierzu analysiert er zwischen 1963 und 1968 Cézannes Gemälde „La maison du pendu“ und hält seine Forschungsergebnisse in malerischer wie schriftlicher Form fest.
Wichtig für Zauggs analytische Untersuchungen der Malerei ist seine Begegnung 1969 mit Jacques Hainard, Ethnologe am Völkerkundemuseum in Basel. Auf dessen Anregung beginnt er sich mit Anthropologie, Ethnologie, Strukturalismus und Semiologie auseinanderzusetzen. Zauggs gleichzeitige Auseinandersetzung mit dem illusionistischen Bildraum und seiner Erzeugung durch Farbe und Perspektive führt zu den Serigrafien „Dedans-Dehors I-XII, die 1972 im Kunstmuseum Basel gezeigt werden. Zudem arbeitet er an Übermalungen eigener Bilder mit einer opaken Farbfläche, so dass von ihrer ursprünglichen Fassung ausser Farbspuren an den Rändern nichts mehr zu erkennen ist.
Seit Ende der 70er Jahre häufen sich die schriftlichen Auseinandersetzungen nicht nur mit seinem eigenen Werk, sondern dem anderer Künstler. Verstärkt widmet sich Zaugg auch der Reflexion des Ortes des Kunstwerks. Er wird tätig im Bereich Kunst am Bau und setzt sich mit dem Museum und dem Wesen der Ausstellung auseinander: 1983 arbeitet er mit dem Architektenteam Atelier 5 an der Konzeption der Innenraumgestaltung des Anbaus am Kunstmuseum Bern mit, 1991 konzipiert er die Sommerausstellung für das Kunstmuseum Luzern und kombiniert sein eigenes Werk mit Werken aus der Sammlung. Neben seiner Tätigkeit als Maler nimmt er somit auch eine wichtige und viel geachtete Position im internationalen Diskurs über Museumsräume und Museumsarchitektur ein. Rémy Zaugg stirbt im Alter von 62 Jahren in Basel.
Sylvia Rüttimann
Wichtig für Zauggs analytische Untersuchungen der Malerei ist seine Begegnung 1969 mit Jacques Hainard, Ethnologe am Völkerkundemuseum in Basel. Auf dessen Anregung beginnt er sich mit Anthropologie, Ethnologie, Strukturalismus und Semiologie auseinanderzusetzen. Zauggs gleichzeitige Auseinandersetzung mit dem illusionistischen Bildraum und seiner Erzeugung durch Farbe und Perspektive führt zu den Serigrafien „Dedans-Dehors I-XII, die 1972 im Kunstmuseum Basel gezeigt werden. Zudem arbeitet er an Übermalungen eigener Bilder mit einer opaken Farbfläche, so dass von ihrer ursprünglichen Fassung ausser Farbspuren an den Rändern nichts mehr zu erkennen ist.
Seit Ende der 70er Jahre häufen sich die schriftlichen Auseinandersetzungen nicht nur mit seinem eigenen Werk, sondern dem anderer Künstler. Verstärkt widmet sich Zaugg auch der Reflexion des Ortes des Kunstwerks. Er wird tätig im Bereich Kunst am Bau und setzt sich mit dem Museum und dem Wesen der Ausstellung auseinander: 1983 arbeitet er mit dem Architektenteam Atelier 5 an der Konzeption der Innenraumgestaltung des Anbaus am Kunstmuseum Bern mit, 1991 konzipiert er die Sommerausstellung für das Kunstmuseum Luzern und kombiniert sein eigenes Werk mit Werken aus der Sammlung. Neben seiner Tätigkeit als Maler nimmt er somit auch eine wichtige und viel geachtete Position im internationalen Diskurs über Museumsräume und Museumsarchitektur ein. Rémy Zaugg stirbt im Alter von 62 Jahren in Basel.
Sylvia Rüttimann