Georges Einbeck, 2 Einträge
Georges Einbeck wird am 5. Januar 1871 in Golluschütz, dem heute polnischen Goluszyce, auf dem dortigen elterlichen Gut geboren, wo er auch seine Kindheit verbringt. Die Familie gehört zur deutschsprachigen Oberschicht und vermittelte dem Knaben eine umfassende humanistische Bildung. 1878 siedelte die Familie nach Berlin und 1880 von dort nach Dresden über; dort tritt Georges Einbeck gegen seine künstlerischen Neigungen auf Wunsch des Vaters eine Banklehre an. Neben seiner beruflichen Tätigkeit interessiert sich Einbeck für die avantgardistischen Kunsttendenzen, besucht immer wieder Paris und beginnt autodidaktisch zu malen. Ab 1903 kann Einbeck seine Werke in Berlin und Weimar zeigen. Zwischen 1906 und 1908 hält sich Einbeck längere Zeit in Nordafrika auf und zeigt in der Folge immer wieder Werke in Frankreich, wo er sich dauerhaft in Menton bei Nizza niederlässt. Hier lernt er seine spätere Frau Daisy kennen, die er 1913 heiratet. Beide befinden sich im August 1914 in Luzern, wo sie – vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs überrascht – Wohnung nehmen und sich schliesslich dauerhaft niederlassen.
Nach dem Krieg kehren die Einbecks nach Frankreich zurück, halten aber weiter intensiven Kontakt in die Schweiz. Georges Einbeck beschäftigt sich neben seiner Malerei auch intensiv mit Musik und Literatur, übersetzt beispielsweise die Bacchantinnen des Euripides aus dem Altgriechischen und hält zahlreiche Vorträge über moderne Kunst. Ende der 1920er/ Anfang der 1930er Jahre Jahre zeigt Einbeck seine Werke bei der renommierten Pariser Galerie Bernheim-Jeune und auf Einladung Paul Hilbers in einer Einzelausstellung im Kunstmuseum Luzern. Zahlreiche seiner Werke werden von öffentlichen und privaten Sammlungen in Europa und den USA erworben. Während des Zweiten Weltkriegs leben die Einbecks in Luzern, nach Kriegsende verbringen sie immer wieder die Wintermonate in Südfrankreich. Im Januar 1951 stirbt Georges Einbeck überraschend während der Vorbereitung seiner Jubiläumsausstellung im Kunstmuseum Luzern.
Georges Einbecks Malerei ist geprägt vom Vorbild der avantgardistischen Malerei vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Hier sind neben den Werken des Norwegers Edvard Munch, die er 1892 in Berlin sehen konnte, vor allem diejenigen der Fauves wie Henri Matisse oder Andre Derain zu nennen; auch die Erfahrung des strahlenden Lichts und der leuchtenden Farbigkeit in Nordafrika und an der Côte d’ Azur haben deutliche Spuren hinterlassen. Einbecks Malerei ist dennoch weit entfernt von der farblichen Rohheit des frühen Derain oder der Formzertrümmerung der deutschen Expressionisten. Einbecks schon von Paul Hilber als «lyrisch» und «musikalisch» bezeichnetes Farb- und Formgefühl erklärte sich dieser aus den Eindrücken, die der Künstler durch Landschaft und Kultur der südfranzösischen Mittelmeerküste gewonnen habe; durch diese von der griechisch-römischen Antike geprägte Region erhielt Einbecks Werk seinen lebendig-klassischen Charakter. Heinz Stahlhut
Nach dem Krieg kehren die Einbecks nach Frankreich zurück, halten aber weiter intensiven Kontakt in die Schweiz. Georges Einbeck beschäftigt sich neben seiner Malerei auch intensiv mit Musik und Literatur, übersetzt beispielsweise die Bacchantinnen des Euripides aus dem Altgriechischen und hält zahlreiche Vorträge über moderne Kunst. Ende der 1920er/ Anfang der 1930er Jahre Jahre zeigt Einbeck seine Werke bei der renommierten Pariser Galerie Bernheim-Jeune und auf Einladung Paul Hilbers in einer Einzelausstellung im Kunstmuseum Luzern. Zahlreiche seiner Werke werden von öffentlichen und privaten Sammlungen in Europa und den USA erworben. Während des Zweiten Weltkriegs leben die Einbecks in Luzern, nach Kriegsende verbringen sie immer wieder die Wintermonate in Südfrankreich. Im Januar 1951 stirbt Georges Einbeck überraschend während der Vorbereitung seiner Jubiläumsausstellung im Kunstmuseum Luzern.
Georges Einbecks Malerei ist geprägt vom Vorbild der avantgardistischen Malerei vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Hier sind neben den Werken des Norwegers Edvard Munch, die er 1892 in Berlin sehen konnte, vor allem diejenigen der Fauves wie Henri Matisse oder Andre Derain zu nennen; auch die Erfahrung des strahlenden Lichts und der leuchtenden Farbigkeit in Nordafrika und an der Côte d’ Azur haben deutliche Spuren hinterlassen. Einbecks Malerei ist dennoch weit entfernt von der farblichen Rohheit des frühen Derain oder der Formzertrümmerung der deutschen Expressionisten. Einbecks schon von Paul Hilber als «lyrisch» und «musikalisch» bezeichnetes Farb- und Formgefühl erklärte sich dieser aus den Eindrücken, die der Künstler durch Landschaft und Kultur der südfranzösischen Mittelmeerküste gewonnen habe; durch diese von der griechisch-römischen Antike geprägte Region erhielt Einbecks Werk seinen lebendig-klassischen Charakter. Heinz Stahlhut