Fritz Eduard Pauli, 6 Einträge
Fritz Pauli wird als zweiter Sohn des Bankbeamten Ernst Friedrich Emanuel Pauli und der Emilie Pauli-Bodmer in Bern geboren. 1906 tritt er aus dem Gymnasium aus, um im Malergeschäft Gygi eine Lehre zu beginnen. 1907 widmet er sich der Radierung und besucht Abendkurse an der Kunstgewerbeschule Bern. Nach einer kurzen Anstellung im Atelier des Dekorationsmalers Otto Haberer-Sinner richtet er sich im Wohnhaus seiner Eltern ein Atelier ein. Seine druckgrafischen Blätter wecken 1909 an der Berner Weihnachtsausstellung das Interesse von Albert Welti. Der ehemalige Böcklin-Schüler kauft das Blatt "Susann I" und bietet Pauli an, ihn als Schüler aufzunehmen. Weltis Haus in Melchenbühl bei Bern ist Treffpunkt zahlreicher Kunstschaffender. Ernst Kreidolf undn Paul Klee verkehren ebenso bei Welti wie der Komponist Othmar Schoeck, der Schriftsteller Hermann Hesse oder der Dichter und Kunstkritiker Joseph Viktor Widmann.
Durch Weltis Vermittlung wird Pauli in die Kompositionsklasse von Peter Halm an die Kunstakademie München aufgenommen. 1911 kehrt Pauli nach der Rekrutenschule nach München zurück. Ebenfalls durch Weltis Vermittlung erhält Pauli 1912 die Möglichkeit, in Doehlau bei Königsbergden Gutsbeitzer Franz Rose und seinen Neffen Hans Rose, Kunsthistoriker, zu porträtieren. 1913 beginnt Pauli in seinem Atelier in München zu malen. Er erhält das 1910 erstmals vergebene Bundestipendium und wird auch von der Königlichen Bayrischen Akademie der Bildenden Künste ausgezeichnet.
Er lernt 1914 die zwei Jahre jüngere Jenny Bruppacher kennen, die er 1922 heiratet. 1940 ist er in zweiter Ehe mit Elsi Meyerhofer verheiratet. Bis zu seiner endgültigen Niederlassung in Cavigliano 1935 führt Pauli ein unstetes Leben mit vielen Reisen. 1918 weilt er im Lötschental, in Fex entstehen Landschaftsaquarelle. 1925 begegnet er in Davos Ernst Ludwig Kirchner. Im gleichen Jahr reist er nach Tunesien, von 1928 bis 1932 lebt er in Paris. In Amden mietet er 1931 ein Bauernhaus. Im gleichen Jahr zeigt er im Glarner Kunstverein zum ersten Mal seine Gemälde. Zum engeren Freundeskreis gehören insbesondere die beiden Künstler Johannes Robert Schürch und Ignaz Epper. Mit dem in Montreux lebenden Badener Arzt Walter Minnich, der mehrere druckgrafische Blätter Paulis besass, unterhält er in den 1920er Jahren einen regen Briefverkehr.
Bereits in jungen Jahren findet Pauli mit seinem druckgrafischen Werk Anerkennung. So stösst 1914 die Radierung "Selbstbildnis" an der XII. Nationalen Kunstausstellung auf grosse Kritik. Seine frühen Radierungen und Holzschnitte der 1910er und 20er Jahre gehören zu den wichtigsten Positionen des Expressionimus in der Schweiz. 1926 publiziert August Klipstein den ersten Grafikkatalog. Ist sein malerisches Werk bis in die frühen 1930er Jahre von der expressionistischen Haltung geprägt, verwandelt sie sich mit der Übersiedlung ins Tessin zu einem dunkeltonigen, magischen Realismus. Paulis Themen sind exemplarisch für die Tätigkeit viele Schweizer Maler der Nachkriegszeit. Neben den klassischen Gattungen wie Landschaftsmalerei und Stilleben, nehmen Atelierszenen mit einer oder mehreren Personen einen besonderen Stellenwert ein. Eine grosse Bedeutung erhalten in der Nachkriegszeit die öffentlichen Aufträge, speziell auch im kirchlichen Bereich. Der Freskenzyklus für das Rathaus in Bern ist, als grosse Visualisierung der Verschmelzung von Schöpfungs- und Individualgeschichte, das Hauptwerk in Paulis spätem Schaffen.
Christoph Lichtin
Durch Weltis Vermittlung wird Pauli in die Kompositionsklasse von Peter Halm an die Kunstakademie München aufgenommen. 1911 kehrt Pauli nach der Rekrutenschule nach München zurück. Ebenfalls durch Weltis Vermittlung erhält Pauli 1912 die Möglichkeit, in Doehlau bei Königsbergden Gutsbeitzer Franz Rose und seinen Neffen Hans Rose, Kunsthistoriker, zu porträtieren. 1913 beginnt Pauli in seinem Atelier in München zu malen. Er erhält das 1910 erstmals vergebene Bundestipendium und wird auch von der Königlichen Bayrischen Akademie der Bildenden Künste ausgezeichnet.
Er lernt 1914 die zwei Jahre jüngere Jenny Bruppacher kennen, die er 1922 heiratet. 1940 ist er in zweiter Ehe mit Elsi Meyerhofer verheiratet. Bis zu seiner endgültigen Niederlassung in Cavigliano 1935 führt Pauli ein unstetes Leben mit vielen Reisen. 1918 weilt er im Lötschental, in Fex entstehen Landschaftsaquarelle. 1925 begegnet er in Davos Ernst Ludwig Kirchner. Im gleichen Jahr reist er nach Tunesien, von 1928 bis 1932 lebt er in Paris. In Amden mietet er 1931 ein Bauernhaus. Im gleichen Jahr zeigt er im Glarner Kunstverein zum ersten Mal seine Gemälde. Zum engeren Freundeskreis gehören insbesondere die beiden Künstler Johannes Robert Schürch und Ignaz Epper. Mit dem in Montreux lebenden Badener Arzt Walter Minnich, der mehrere druckgrafische Blätter Paulis besass, unterhält er in den 1920er Jahren einen regen Briefverkehr.
Bereits in jungen Jahren findet Pauli mit seinem druckgrafischen Werk Anerkennung. So stösst 1914 die Radierung "Selbstbildnis" an der XII. Nationalen Kunstausstellung auf grosse Kritik. Seine frühen Radierungen und Holzschnitte der 1910er und 20er Jahre gehören zu den wichtigsten Positionen des Expressionimus in der Schweiz. 1926 publiziert August Klipstein den ersten Grafikkatalog. Ist sein malerisches Werk bis in die frühen 1930er Jahre von der expressionistischen Haltung geprägt, verwandelt sie sich mit der Übersiedlung ins Tessin zu einem dunkeltonigen, magischen Realismus. Paulis Themen sind exemplarisch für die Tätigkeit viele Schweizer Maler der Nachkriegszeit. Neben den klassischen Gattungen wie Landschaftsmalerei und Stilleben, nehmen Atelierszenen mit einer oder mehreren Personen einen besonderen Stellenwert ein. Eine grosse Bedeutung erhalten in der Nachkriegszeit die öffentlichen Aufträge, speziell auch im kirchlichen Bereich. Der Freskenzyklus für das Rathaus in Bern ist, als grosse Visualisierung der Verschmelzung von Schöpfungs- und Individualgeschichte, das Hauptwerk in Paulis spätem Schaffen.
Christoph Lichtin