Niele Toroni, 1 Einträge
Niele Toroni wird am 15. März 1937 in Muralto, in der Nähe von Locarno, geboren. Nach seinem Schulabschluss unterrichtet er für drei Jahre in Maroggia. In jenen Jahren beginnt er auch als Autodidakt künstlerisch tätig zu sein. Mit dem Entschluss sich vollständig der Malerei zu widmen geht Toroni 1959 nach Paris, wo er nach wie vor lebt. Dort arbeitet er anfangs beim Schweizer Bildhauer Antoine Poncet. Fünf Jahre später erhält Niele Toroni ein Bundesstipendium. Seine Malerei wird zu diesem Zeitpunkt noch von einem gestischen Duktus dominiert.
Ab 1965 konzentriert sich Toronis Augenmerk auf geometrische Figuren, die er anfänglich noch mit Hilfe von Linoleum auf den Malgrund drückt. Diese elementare Handlung führt ihn zu seiner malerischen Verfahrensweise, die er seit 1967 bis zu heute emsig und unbeirrt weiterführt. Stetig folgt er seiner selbst auferlegten Arbeitsmethode: „auf eine gegebene Unterlage den Abdruck des Pinsels Nr. 50 in einem regelmässigen Intervall von 30 cm applizieren“. Der Künstler schlüsselt die eigens festgehaltene Anweisung gleich selbst wieder auf. Er erläutert, dass die Unterlage in Form von Leinwand, Baumwolle, Papier, Wachstuch, Mauer oder Boden wechseln könne, zumeist aber weiss sei. Die Nummer des Pinsels weise auf die 50 mm Breite der Borsten hin und für den Terminus „Intervall“ und „applizieren“ beruft der Künstler sich auf die Definition des französischen Nachschlagewerks. Trotz dieser strengen und klar dargelegten Regeln, denen jedes einzelne Werk des gebürtigen Tessiners unterlegt wird, unterscheiden sich die einzelnen Arbeiten voneinander. Toroni arbeitet des Öfteren ortspezifisch und dementsprechend variiert er je nach Gegebenheit den Träger und seine Dimension sowie die verwendete Farbe für den Abdruck.
Die erste Präsentation eines dieser Werke findet 1967 im Rahmen einer Schau der losen Künstlergruppe B.M.P.T. im Salon de la Jeune Peinture im Musée d’art moderne in Paris statt. B.M.P.T. setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Künstlernachnachnamen Daniel Buren, Olivier Mosset, Michel Parmentier und Niele Toroni zusammen. Gemeinsames Anliegen ist, Autorschaft, Subjektivität und Originalität in Frage zu stellen. Dies soll gerade durch den Akt der Malerei geschehen, deren Berechtigung und Gültigkeit seit den 1960er Jahren generell eine grosse Veränderung erfährt.
Niele Toroni erhält bereits 1970 seine erste Einzelausstellung in der renommierten Galerie Yvon Lambert in Paris. Auf Wunsch des Künstlers wird die Einladung ohne den Namen des ausstellenden Künstlers verschickt. Der Akzent soll auf der „Arbeit/Malerei“ liegen. Mit diesem Doppelbegriff bezeichnet Toroni fortan verschiedentlich das eigene Werk. Toroni vertritt die Meinung, dass das Werk zwar von ihm stammt, eigentlich jedoch unter Berücksichtigung der gleichen Regeln von jedem gemacht werden könne. Es folgen zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen sowie Beteiligungen an der Biennale Venedig und documenta in Kassel. Obschon der Künstler in einem seiner Texte festhält, dass die Aufzählung der einzelnen Ausstellungen seines Erachtens nicht relevant sei, da sie nichts über die „Arbeit/Malerei“ vermittle, seien doch einige wichtige Stationen erwähnt. Besonders hervorzuheben sind die erste Museumsausstellung im Stedelijk Van Abbemuseum in Eindhoven (1977), die grosse Überblicksschau in Nizza und Grenoble (1987), sowie jene im Musée d’art moderne de la ville de Paris (2001). Zudem konnte der Schweizer Künstler 1995 in Paris den französischen nationalen Kulturpreis im Bereich der bildenden Kunst entgegennehmen.
Simona Ciuccio
Ab 1965 konzentriert sich Toronis Augenmerk auf geometrische Figuren, die er anfänglich noch mit Hilfe von Linoleum auf den Malgrund drückt. Diese elementare Handlung führt ihn zu seiner malerischen Verfahrensweise, die er seit 1967 bis zu heute emsig und unbeirrt weiterführt. Stetig folgt er seiner selbst auferlegten Arbeitsmethode: „auf eine gegebene Unterlage den Abdruck des Pinsels Nr. 50 in einem regelmässigen Intervall von 30 cm applizieren“. Der Künstler schlüsselt die eigens festgehaltene Anweisung gleich selbst wieder auf. Er erläutert, dass die Unterlage in Form von Leinwand, Baumwolle, Papier, Wachstuch, Mauer oder Boden wechseln könne, zumeist aber weiss sei. Die Nummer des Pinsels weise auf die 50 mm Breite der Borsten hin und für den Terminus „Intervall“ und „applizieren“ beruft der Künstler sich auf die Definition des französischen Nachschlagewerks. Trotz dieser strengen und klar dargelegten Regeln, denen jedes einzelne Werk des gebürtigen Tessiners unterlegt wird, unterscheiden sich die einzelnen Arbeiten voneinander. Toroni arbeitet des Öfteren ortspezifisch und dementsprechend variiert er je nach Gegebenheit den Träger und seine Dimension sowie die verwendete Farbe für den Abdruck.
Die erste Präsentation eines dieser Werke findet 1967 im Rahmen einer Schau der losen Künstlergruppe B.M.P.T. im Salon de la Jeune Peinture im Musée d’art moderne in Paris statt. B.M.P.T. setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Künstlernachnachnamen Daniel Buren, Olivier Mosset, Michel Parmentier und Niele Toroni zusammen. Gemeinsames Anliegen ist, Autorschaft, Subjektivität und Originalität in Frage zu stellen. Dies soll gerade durch den Akt der Malerei geschehen, deren Berechtigung und Gültigkeit seit den 1960er Jahren generell eine grosse Veränderung erfährt.
Niele Toroni erhält bereits 1970 seine erste Einzelausstellung in der renommierten Galerie Yvon Lambert in Paris. Auf Wunsch des Künstlers wird die Einladung ohne den Namen des ausstellenden Künstlers verschickt. Der Akzent soll auf der „Arbeit/Malerei“ liegen. Mit diesem Doppelbegriff bezeichnet Toroni fortan verschiedentlich das eigene Werk. Toroni vertritt die Meinung, dass das Werk zwar von ihm stammt, eigentlich jedoch unter Berücksichtigung der gleichen Regeln von jedem gemacht werden könne. Es folgen zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen sowie Beteiligungen an der Biennale Venedig und documenta in Kassel. Obschon der Künstler in einem seiner Texte festhält, dass die Aufzählung der einzelnen Ausstellungen seines Erachtens nicht relevant sei, da sie nichts über die „Arbeit/Malerei“ vermittle, seien doch einige wichtige Stationen erwähnt. Besonders hervorzuheben sind die erste Museumsausstellung im Stedelijk Van Abbemuseum in Eindhoven (1977), die grosse Überblicksschau in Nizza und Grenoble (1987), sowie jene im Musée d’art moderne de la ville de Paris (2001). Zudem konnte der Schweizer Künstler 1995 in Paris den französischen nationalen Kulturpreis im Bereich der bildenden Kunst entgegennehmen.
Simona Ciuccio
Kleve, Museum Kurhaus (Ausst.-Kat.), Niele Toroni, hrsg. v. Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve, Kleve: Museum Kurhaus, 2003
Den Haag, Gemeentemuseum; Amsterdam, Stedelijk Museum (Ausst.-Kat.), Niele Toroni. Catalogue raisonnable. Suite N!o. 2, Den Haag: Gemeentemuseum, 1994
Luzern, Kunstmuseum Luzern (Slg.-Kat.), Kunstmuseum Luzern. Sammlungsbilanz 11 Jahre - 1117 Werke - 211 Künstler und Künstlerinnen, Ergänzungsband 2 zum Sammlungskatalog, hrsg. von Martin Kunz, Luzern: Kunstmuseum Luzern, 1989
Nice Villa, Arson/Grenoble, Musée de peinture et de sculpture (Ausst.-Kat.), Niele Toroni. Catalogue raisonable 1967-1987. 20 ans d'empreintes, Nice: Villa Arson, 1987