Robert Filliou, 8 Einträge
Robert Filliou, geboren 1926 im französischen Sauve, Schriftsteller, Konzept-, Performance- und Fluxuskünstler, tritt erst spät als Künstler in Erscheinung. Politik, Wirtschaft und Wissenschaft stehen anfänglich im Vordergrund. Als Gymnasiast tritt er der kommunistischen Partei bei und nimmt während des Zweiten Weltkrieges am französischen Widerstand teil. Nach dem Krieg wandert er in die USA aus, arbeitet bei Coca Cola und beginnt ein Studium der politischen Ökonomie, das er 1951 mit dem Master abschliesst.
Das Jahr 1954 ist ausschlaggebend für seine weitere Karriere: Filliou gibt seine Stelle als Wirtschaftsexperte auf und beginnt ein unstetes Wanderleben. Erst reist er nach Ägypten, dann Spanien, lebt in Kopenhagen und Paris – und beginnt zu schreiben. Mehrere Theaterstücke, Gedichte sowie andere Schriften entstehen. Zu dieser Zeit lernt er Daniel Spoerri kennen und Filliou wird in dessen Freundeskreis integriert.
Mehrmals kommt es zur Zusammenarbeit zwischen Filliou und seinen neuen Künstlerfreunden. Von Spoerri wird er eingeladen, für seinen Verlag MAT, den er zur Produktion und zum Vertrieb von Multiples gründet, Kunstwerke beizusteuern. Mit dem Fluxus-Künstler George Brecht betreibt Filliou zwischen 1965 und 1986 in Villefranche-sur-Mer den Anti-Laden „La Cédille qui sourit“.
Finanziell hat Filliou zu kämpfen. 1968 überreden ihn Spoerri und Dieter Roth seinen Wohnsitz in Frankreich aufzugeben und zu ihnen nach Düsseldorf zu ziehen. Hier gelingt es ihm, Sammler an sich zu binden und in der deutschen Kunstszene Fuss zu fassen. 1974 richtet er in der Kunsthalle Düsseldorf seine Einzelausstellung „Recherche sur l’origine“ ein, die nach Luzern und Berlin weiterreist. 1975 kehrt Filliou jedoch wieder nach Frankreich zurück. Er bestreitet diverse Ausstellungen und arbeitet vor allem mit seinem Freund Joachim Pfeufer am "Poïpoïdrome", das die beiden 1978 im Centre Pompidou einrichten. 1982 erhält Filliou den von der Stadt Hannover erstmals verliehene Kurt-Schwitters-Preis. Am 2. Dezember 1987 stirbt Robert Filliou an Krebs.
Sylvia Rüttimann
Das Jahr 1954 ist ausschlaggebend für seine weitere Karriere: Filliou gibt seine Stelle als Wirtschaftsexperte auf und beginnt ein unstetes Wanderleben. Erst reist er nach Ägypten, dann Spanien, lebt in Kopenhagen und Paris – und beginnt zu schreiben. Mehrere Theaterstücke, Gedichte sowie andere Schriften entstehen. Zu dieser Zeit lernt er Daniel Spoerri kennen und Filliou wird in dessen Freundeskreis integriert.
Mehrmals kommt es zur Zusammenarbeit zwischen Filliou und seinen neuen Künstlerfreunden. Von Spoerri wird er eingeladen, für seinen Verlag MAT, den er zur Produktion und zum Vertrieb von Multiples gründet, Kunstwerke beizusteuern. Mit dem Fluxus-Künstler George Brecht betreibt Filliou zwischen 1965 und 1986 in Villefranche-sur-Mer den Anti-Laden „La Cédille qui sourit“.
Finanziell hat Filliou zu kämpfen. 1968 überreden ihn Spoerri und Dieter Roth seinen Wohnsitz in Frankreich aufzugeben und zu ihnen nach Düsseldorf zu ziehen. Hier gelingt es ihm, Sammler an sich zu binden und in der deutschen Kunstszene Fuss zu fassen. 1974 richtet er in der Kunsthalle Düsseldorf seine Einzelausstellung „Recherche sur l’origine“ ein, die nach Luzern und Berlin weiterreist. 1975 kehrt Filliou jedoch wieder nach Frankreich zurück. Er bestreitet diverse Ausstellungen und arbeitet vor allem mit seinem Freund Joachim Pfeufer am "Poïpoïdrome", das die beiden 1978 im Centre Pompidou einrichten. 1982 erhält Filliou den von der Stadt Hannover erstmals verliehene Kurt-Schwitters-Preis. Am 2. Dezember 1987 stirbt Robert Filliou an Krebs.
Sylvia Rüttimann