Turner fängt mit «The Rigi, Lake Lucerne, Sunset» die schimmernden Farbtöne bei Sonnenuntergang ein. Der Blick vom damaligen Hotel Schwanen, heute Café de Ville, über den Vierwaldstättersee hinweg Richtung Rigi gehört zu Turners bedeutendsten Motiven. Verwandt mit dem berühmten Aquarell «The Blue Rigi» gehört auch dieses Werk zu den Höhepunkten von Turners Kunst.
Die Rigi ist dank ihrer Nähe zu Luzern und ihrer eindrücklichen Form bereits im 19. Jahrhundert ein beliebtes touristisches Ziel. Turner zeichnet die Rigi erstmals 1802. Während seiner jährlichen Reisen ab 1841 wird dieser Berg zu seinem Lieblingsmotiv: Die Rigi bei Sonnenaufgang in kühlem Licht («The Blue Rigi», Tate Britain), in flirrender Wärme am Ende des Tages («The Red Rigi», National Gallery of Victoria, Melbourne) oder im Gegenlicht als dunkles Massiv bei Sonnenaufgang («The Dark Rigi», Privatsammlung).
Einige der radikalsten Variationen der Rigi hält Turner 1844 in seinem Luzerner Skizzenbuch fest. Dieses Aquarell hier zeigt das Ende der Hofbrücke, die sich bereits im Abbruch befindet, damit der Quai aufgeschüttet werden kann. Im Gegensatz zu anderen Aquarellen zeigt Turner hier das geschäftige Leben am Ufer: Ein Hirte wartet mit seinem Vieh geduldig neben Lastkähnen und beladenen Karren auf den Verlad zur Übersetzung über den See.
Das Aquarell konnte im Anschluss an die Austellung «Turner. Das Meer und die Alpen» Dank der Unterstützung der Gottfried Keller-Stiftung/BAK sowie zahlreicher weiterer Stiftungen und Privatpersonen erworben werden.