Peter Roehrs Prinzip ist die Montage, egal ob er Skulpturen, Bilder oder Filme schafft. Er verwendet ausschliesslich gefundenes Material, seien das industrielle Objekte, Bilder oder Filmausschnitte. Wie Andy Warhol kommt er aus der Werbegrafik und interessiert sich für deren Ästhetik. Wie die Pop-Art-Künstler findet er seine Motive im Alltag. Für die «Filmmontagen» nutzt Peter Roehr Spielfilme, TV-Spots oder -Sendungen. Mittels Besucherbefragung standardisiert er die Länge der Filmsequenzen so, dass sie als Einzelsequenzen verständlich sind, jedoch nicht den Eindruck einer weitergehenden Handlung erwecken. Mit deren mehrfacher Wiederholung verweist er auf den gedankenlosen Gebrauch der Zeichen und Bilder, die in ihrer Fülle letztlich unkenntlich werden. Gleichzeitig interessiert ihn an der Wiederholung das Ornamentale und die Frage danach, ab welcher Anzahl Wiederholung die Gesamtstruktur das einzelne Motiv zum Verschwinden bringt. Im Vorspann erläutert der Künstler selbst sein Vorgehen: «Ich verändere Material, indem ich es unverändert wiederhole. Die Aussage ist: das Verhalten des Materials zur Häufigkeit seiner Wiederholung».
Auch wenn das Werk digital abgespielt wird, ist seine Herkunft von einem Zelluloid-Film noch erkennbar: Kleine Staubfusel sind zu sehen, die es bei einer Video-Kassette nicht gäbe. In der Sammlung des Kunstmuseums Luzern befindet sich eine U-matic-Kassette. Diese wurde bereits öfters kopiert wurde, was an der Menge der horizontalen Streifen am unteren Bildrand zu erkennen ist.