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James Welling, 7 Einträge

James Welling wird 1951 in Hartford im Staate Connecticut, USA, geboren. Nach einem zweijährigen Studium der Malerei an der Carnegie-Mellon University in Pittsburgh wechselt er 1971 ans California Institute of the Arts, um sich im Bereich der neuen Medien auszubilden und schliesst 1974 mit einem Master ab. Da es am Institute keine eigene Abteilung der Fotografie gibt, kann Welling jenseits der vorherrschenden Lehransätze und Doktrinen seinen eigenen Zugang zur Fotografie finden. Welling arbeitet oft seriell, bedient sich allen zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten der Fotografie und schreckt dabei auch nicht vor einer Kombination von analoger und digitaler Fotografie zurück.

James Welling lebt in Los Angeles und unterrichtet seit 1995 als Professor am California Institute of the Arts im Bereich der „Fotografie und Medien“. Seine Werke wurden in verschiedenen Gruppen- und Einzelausstellungen in Galerien, Kunst- und Fotografie-Museen in den USA, Kanada, Europa und Japan gezeigt und sind in einigen Sammlungen bedeutender Museen vertreten. Die sich im Kunstmuseum Luzern befindenden Abzüge wurden alle im Anschluss an die 1998 stattfindende Ausstellung von Werken der Serie „Light Sources“, angekauft.

Unter der Bezeichnung „Light Sources“ fasst Welling seit 1992 Arbeiten zusammen. Die digitalen Bilddaten dieser schwarz-weiss Aufnahmen sind im Iris-Print-Verfahren, d.h. mit Pflanzenfarben auf Papier aufgespritzt und werden in grossen Formaten präsentiert. Im Vergleich zu früheren Serien sind die Motive dieser Werke heterogen. Grundsätzlich können zwei Gruppen unterschieden werden: Die Aufnahmen von Beleuchtungskörpern auf der einen Seite und Aufnahmen von Innen- und Aussenräumen, Landschaften und Pflanzen auf der anderen Seite. Während bei der ersten Gruppe die Lichtquelle künstlich ist und die Quelle zum Objekt des Bildes wird, zeichnen sich die anderen Bilder durch ein Spiel von Licht und Schatten auf den Objekten aus, bedingt durch eine natürliche Lichtquelle, die nicht zwingend im Bildausschnitt präsent ist. Der gemeinsame Nenner der Bilder der Serie „Light Sources“ ist somit das Licht, das erhellt und gleichzeitig Schatten ermöglicht. Welling thematisiert dadurch auch das Phänomen der Fotografie als „Lichtmalerei“, die nur dank Licht entstehen, vom Bild zum Abbild werden kann. Wellings Aufnahmen liegt somit auch eine Selbstreferenzialität inne, eine Hinterfragung des Mediums und der Technik der Fotografie und reiht sich damit in die Konzeptkunst der 1960er Jahre ein, welche die Idee, die Recherche-Arbeit ebenso stark gewichtet, wie das eigentlich präsentierte Resultat. In dieser Hinsicht wird jedes Motiv fotografierbar und dies erklärt mitunter die Heterogenität der Serie.

Anne-Laure Jean
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