Josef Reinhard, 98 Einträge
Josef Reinhard wird am 23. Januar 1749 auf den Namen Alfons Alois in der Hofkirche Luzern getauft. Er erhält den Rufnamen Josef, wie sein Vater. Laut Ratsprotokoll vom 22. April 1765 ersucht Reinhard den Rat der Stadt Luzern um Unterstützung für die Ausbildung als Maler. Er weilt schliesslich während acht Jahren zu Ausbildungszwecken in Italien. Die Stadt Luzern unterstützt ihn mit Stipendien, wobei er regelmässig Zeugnisse und Belege seines Könnens abzuliefern hat. Über die Gardeleute in Lucca, wo er sich zuerst aufhält, und Rom wird der Zahlungsverkehr organisiert und die Korrespondenz geführt. Er bricht im Sommer 1765 nach Lucca auf. Nachdem er 1768 eine Auszeichnung erhält, schlagen die Professoren der Akademie Reinhards weitere Ausbildung in Bologna oder Rom vor. Im Sommer 1769 reist Reinhard nach Rom, wo er in das Atelier des Akademie-Lehrers Niccolò Lapiccola eintritt. Unter Lapiccolas Leitung wird er nicht nur in alle Techniken der Malerei eingeführt, sondern ist wohl auch in verschiedene Aufträge des Meisters involviert.
1773 kehrt Reinhard nach Luzern zurück. Er spricht sogleich beim Rat vor und will diesem als Dank und Beweisstück seines Könnens ein Bild schenken. Er malt zu Rauffts Gemälde „Enthauptung des Johannes des Täufers“, das bereits im Rathaus hängt, ein Gegenstück, das „Die bildenden Künste“ darstellt und das er 1775 vollendet. Im gleichen Jahr erhält er einen prestigeträchtigen Auftrag, mit dem er vier Jahre beschäftigt ist. Für das Kloster Werthenstein malt er rund 50 neue Gemälde für den Hallenumgang. Es ist einer der letzten grossen Gemäldezyklen des Barock in der Schweiz. Die mit Ölfarbe direkt auf den Verputz gemalten Bilder sind heute in einem schlechten Zustand.
Er heiratet 1776 Anna Schriber in der Hofkirche Luzern. Zu Beginn des Jahres 1777 wird die Tochter Anna Maria Klara Aloysia, genannt Clara, geboren, die ebenfalls künstlerisch tätig sein wird. Von ihr sind mehrere hundert Zeichnungen erhalten. In Inwil, Ufhusen, Entlebuch, Engelberg und weiteren Orten der Zentralschweiz schafft Reinhard mehrere Altarretabel, Wand- und Deckenmalereien. Mit diesen religiösen Malereien ist er bis Mitte der 1780er Jahre beschäftigt. 1784 malt er rund 40 Schultheissenporträts für den Tagsatzungssaal im Luzerner Rathaus. Für diese Ausführung wird er mit dem Hintersassen-Recht belohnt. Er erhält Zugang zu den mächtigen Familien und erhält viele Porträtaufträge.
Im gleichen Jahr lernt er den Aarauer Johann Rudolf Meyer kennen, der ihn beauftragt, eine Porträserie von Schweizerinnen und Schweizern in ihren ortspezifischen Kleidungen zu malen. Reinhard ist bis 1797 mit diesem Auftrag beschäftigt und malt etwa 150 Gemälde. 1796 entstehen mehrere Trachtenbilder in einem neuen Format. 1800 nimmt er die Arbeit an diesem zweiten Trachten-Zyklus wieder auf und schliesst diesen 1802 ab. Als Attraktion präsentiert er diesen als Dauerausstellung in seinem Haus.
Von 1802 bis zu seinem Tod am 28. Mai 1824 malt Reinhard ausschliesslich Porträts. Auch für diese Aufträge ist er oft mehrere Monate unterwegs. 1805 reist er mit Lorenz Keigel nach Deutschland und Frankreich und 1807 erneut nach Lyon. Eine Reise über Basel ins Ausland fällt ins Jahr 1819. Wenn Reinhard in der Schweiz weilt, beteiligt er sich regelmässig an den Ausstellungen der Zürcher Künstlergesellschaft. Er pflegt auch gute Beziehungen zu den Künstlervereinigungen in Basel, Bern und Luzern.
Christoph Lichtin
1773 kehrt Reinhard nach Luzern zurück. Er spricht sogleich beim Rat vor und will diesem als Dank und Beweisstück seines Könnens ein Bild schenken. Er malt zu Rauffts Gemälde „Enthauptung des Johannes des Täufers“, das bereits im Rathaus hängt, ein Gegenstück, das „Die bildenden Künste“ darstellt und das er 1775 vollendet. Im gleichen Jahr erhält er einen prestigeträchtigen Auftrag, mit dem er vier Jahre beschäftigt ist. Für das Kloster Werthenstein malt er rund 50 neue Gemälde für den Hallenumgang. Es ist einer der letzten grossen Gemäldezyklen des Barock in der Schweiz. Die mit Ölfarbe direkt auf den Verputz gemalten Bilder sind heute in einem schlechten Zustand.
Er heiratet 1776 Anna Schriber in der Hofkirche Luzern. Zu Beginn des Jahres 1777 wird die Tochter Anna Maria Klara Aloysia, genannt Clara, geboren, die ebenfalls künstlerisch tätig sein wird. Von ihr sind mehrere hundert Zeichnungen erhalten. In Inwil, Ufhusen, Entlebuch, Engelberg und weiteren Orten der Zentralschweiz schafft Reinhard mehrere Altarretabel, Wand- und Deckenmalereien. Mit diesen religiösen Malereien ist er bis Mitte der 1780er Jahre beschäftigt. 1784 malt er rund 40 Schultheissenporträts für den Tagsatzungssaal im Luzerner Rathaus. Für diese Ausführung wird er mit dem Hintersassen-Recht belohnt. Er erhält Zugang zu den mächtigen Familien und erhält viele Porträtaufträge.
Im gleichen Jahr lernt er den Aarauer Johann Rudolf Meyer kennen, der ihn beauftragt, eine Porträserie von Schweizerinnen und Schweizern in ihren ortspezifischen Kleidungen zu malen. Reinhard ist bis 1797 mit diesem Auftrag beschäftigt und malt etwa 150 Gemälde. 1796 entstehen mehrere Trachtenbilder in einem neuen Format. 1800 nimmt er die Arbeit an diesem zweiten Trachten-Zyklus wieder auf und schliesst diesen 1802 ab. Als Attraktion präsentiert er diesen als Dauerausstellung in seinem Haus.
Von 1802 bis zu seinem Tod am 28. Mai 1824 malt Reinhard ausschliesslich Porträts. Auch für diese Aufträge ist er oft mehrere Monate unterwegs. 1805 reist er mit Lorenz Keigel nach Deutschland und Frankreich und 1807 erneut nach Lyon. Eine Reise über Basel ins Ausland fällt ins Jahr 1819. Wenn Reinhard in der Schweiz weilt, beteiligt er sich regelmässig an den Ausstellungen der Zürcher Künstlergesellschaft. Er pflegt auch gute Beziehungen zu den Künstlervereinigungen in Basel, Bern und Luzern.
Christoph Lichtin